Die Familie Quellenberg ist heute Eigentümerin dieses Wohn- und Geschäftshauses, das über die Jahrhunderte unterschiedlich genutzt wurde.

Merkmale des Denkmals (nach Aktenlage Stadt Dortmund, Denkmalamt)

williburgstr19Im 19. Jahrhundert errichtetes Fachwerkgebäude, zwei-geschossiges Haus mit ausgebautem Satteldach und einem quergestellten Anbau mit Giebel zum Wiederhof. Zur Südseite ist das Obergeschoss verschiefert. Das zweiseitig von Straßen umgebene Haus ist im Erdgeschoss völlig durch einen Ladeneinbau verändert und gänzlich verklinkert. Im Fachwerkbereich zur Aussteifung lange Streben über drei Gefache, im Dachbereich einige Schleppgaupen.

Geschichte

Zwischen den Häusern Williburgstraße 13 und 15 verband ein Wassergraben, williburgstr19-001der unmittelbar vor der Besitzung Quellenberg verlief, die zur Emscher aufgestaute Umflut von Ost nach West (die heutige Schaphusstraße mit der Siegenstraße). Dieser Graben trennte noch 1826 den nördlichen Teil des Kirchdorfes, der als der älteste Teil Mengedes gilt, vom übrigen Ort ab. Das Grundstück war demnach bereits im 14. Jahrhundert bebaut. Nach den vorhandenen Häuser- und Steuerlisten ist 1694 die Familie Peters bekannt, die mehr als 100 Jahre diese Liegenschaft bewirtschaftete. Bei der Katastererstaufnahme 1826 war Heinrich Ebert Koch, ein Branntweinbrenner und Bäcker Eigentümer und nach weiteren Wechseln im Eigentum erwarb 1931 Arthur Quellenberg, der Großvater des heutigen Eigentümers das bebaute Grundstück. Als Möbelhaus und Schreinerei gründete Arthur Quellenberg 1927 dass heute von Rudolf Quellenberg in dritter Generation im Schatten der evangelischen Kirche geführte Beerdigungsinstitut. Der Gründer Arthur Quellenberg war wie sein Vater Wilhelm gelernter Schreinermeister, aus Stockum nach Mengede gekommen um auf der die Zeche „Adolf von Hansemann“Arbeit zu finden. Bevor Arthur Quellenberg sich selbständig machte, wohnte er auf einem dem Bergbau gehörenden Bauernhof in Groppenbruch, erkannte aber bald seine Chance, sich auf eigene berufliche Füße zu stellenund quittierte seinen Dienst beim Bergbau. Im Eckhaus Strünkede-/Castroper Straße eröffnete Quellenberg 1927 sein Möbelgeschäft auf zwei Etagen (damals waren die Schaufenster nicht nur im Parterre) und kauftezwei Jahre später dies Haus an der damaligen Königs-, der heutigen Williburgstraße, in dem die Firma noch heute ihren Sitz hat. In Jahrzehnten haben sich die Schwerpunkte des Unternehmens sehr verändert bzw. spezialisiert. Die Vorfahren der jetzigen Inhaberfamilie Rudolf und Ursel Quellenberg waren gelernte Schreinermeister und führten eine Schreinerei, zu der auch die Bestattung gehörte. Krankentransporte, Möbelschreinerei, Taxidienste und ein Möbelgeschäftwaren Unternehmenssparten, die im Laufe der Jahre den Geschäftsbetrieb abrundeten. Mit der Zeit spezialisierten sich immer mehr Geschäftsleute, so auch die Quellenbergs. Die Zahl der Bestattungen nahm zu und die Spartengeschäfte verschwanden schließlich gänzlich. Inzwischen ist die Gestaltung und Durchführung der Trauerfeier zum Arbeitsschwerpunkt geworden. Die Beratung der Angehörigen steht für Rudolf Quellenberg und seine Frau Ursel an erster Stelle. Den Tod begreifen, mit ihm umzugehen und mit ihm zu leben, ist ein wichtiger Schritt zur Trauerbewältigung. Die aktive Teilnahme an der Planung der Trauerfeier sei ein wichtiger Beginn, um die Trauer zu bewältigen, sind die Quellenbergs überzeugt. Und auch das Abschied nehmen vom Toten gehört dazu. Um dies in einem geschützten Raum möglich zu machen, bietet das Bestattungshaus eigene Klimaräume an. Fotos können durch anklicken vergrössert werden.