„Im vorigen Jahr hatten wir an einem Tag noch richtig Schnee. Das passte zwar ideal, aber wir mussten ganz schön schaufeln“, erinnerte sich Angelika Pässler, Chefin des Netter Carnevals-Clubs.
Am vergangenen Wochenende war es anders. Regenwetter beeinträchtigte den vom Mengeder Heimatverein organisierten  Adventsmarkt an und in der evangelischen Remigius-Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Ina Schaffranke: „Es geht auch ohne Schnee. Dann bekommt man wenigstens keine kalten Hände.“
Ein weiteres Handicap war der Ruhrrevier-Fußball-Schlager Borussia Dortmund gegen den FC Schalke, der etwa zum gleichen Zeitpunkt begonnen hatte.
Aber trotzdem war das historische Gotteshaus schon fast „ausverkauft“, als die Veranstaltung von den Emscherwichteln der evangelischen Noah-Gemeinde und der Mengeder Regenbogen-Grundschule mit fröhlichem weihnachtlich abgestimmten Kindergesang eröffnet wurde. Da durften weder Eltern noch Großeltern fehlen.
Die Kinder hatten aber nicht nur sichtlich Spaß am Gesang, denn für sie gab es Stutenkerle vom Nikolaus und nostalgisches Kasperle-Theater mit den klassischen Figuren. Mit zwei auf Weihnachten abgestimmten Geschichten zog die Hohensteiner Puppenbühne die freudig strahlenden Mädchen in ihren Bann.

Aber nicht nur die Kinder und Jungen kamen auf ihre Kosten: „Der heißt doch nicht Hendricks, der heißt doch Riepe.“ Beides stimmte. Stephan Riepe ist nämlich der Sohn des kürzlich verstorbenen Mengeder Rektors Egon Riepe. Seinen Künstlernamen Hendricks hat er von seiner Großmutter übernommen. „Der passte besser zu meiner beruflichen Tätigkeit!“
Und die ist bisher sehr erfolgreich verlaufen. Sony-Music hatte Riepe/Hendricks und seine Band unter Vertrag genommen. Ergebnis:  20 CDs  und Auftritte nicht nur in Deutschland, sondern auch in England und in Italien. Und auch an einem Hollywood-Film mit Jeff Goldblum war der Mengeder musikalisch beteiligt.
Bei seinem Auftritt am Samstag begeisterte der erfolgreiche Musiker, der sich freute, einmal in „seinem“ Mengede aufzutreten, mit einer Super-Stimme und mit viel Charme sowie mit amerikanischen Weihnachtsliedern, die einst Bing Crosby, Dean Martin und Elvis Presley gesungen hatten. Elisabeth von Greve begeistert: „Boaheh, und das hier in der Mengeder Kirche.“ Besonders angetan war sie auch von der Performance, da stand kein steifer Sänger.

Den unterhaltsamen Teil des  ersten  Adventsmarkttages endete ebenfalls amerikanisch, mit Jazz der Dortmunder Pilspickers.

Aber nicht nur das bunte Programm begeisterte die Adventsmarkt-Besucher, sondern auch das reichhaltige Angebot der 17 Verkaufsstände. Die schönen Dinge, die dort feilgeboten wurden, werden jetzt viele Wohnungen schmücken oder am Heiligen Abend auf dem Gabentisch liegen.

Der Adventsmarkt-Sonntag begann mit einem von Pfarrer Gerd Springer von der Noah-Gemeinde gehaltenen Adventsgottesdienst. Außerdem fanden noch Auftritte des Kirchenchores Cäcilia St. Remigius/Chorgemeinschaft Maria Horneburg und des Chores Stimmprobleme aus Mengede statt.

Eröffnet wurde der Adventsmarkt, der seit vier Jahren an der evangelischen Remigius Kirche stattindet, durch den Heimatverein-Vorsitzenden Hans-Ulrich Peuser, Noah-Pfarrer Gerd Springer und Bezirksbürgermeister  Wilhelm Tölch.