Über eine Klassenfahrt besonderer Art berichteten Lehrer Axel Torka und eine Schülergruppe des Netter Heinrich-Heine-Gymnasiums am Oktober-Stammtisch. Es war nämlich eine Reise nach Nepal.Dort unterstützt das HHG in dem 850-Seelen-Bergdorf Mandra den Aufbau einer 2015 durch ein großes Erdbeben zerstörte Schule, die im Januar nächsten Jahres fertiggestellt sein soll. Zur Zeit gibt es dort nur ein nicht winterfestes Provisorium, in dem zwei Klassen, räumlich nicht getrennt, nebeneinander unterrichtet werden. Viele der Jungen und Mädchen müssen lange Wege – zwei Stunden zu Fuß hin und nach dem Unterricht zwei Stunden retour – in Kauf nehmen, um zur Schule zu kommen. Torka: „Eine Schulpflicht gibt es in Nepal nicht.“
Der Kontakt zwischen der Netter Schule und dem Himalaya-Land kam auf Initiative von Sylvia Veuhoff, zustande. Sie war 1996 mit einer Reisegruppe als Touristin nach Nepal geflogen. „Als der Leiter erkrankte wurde sie gebeten, dessen Vertretung zu übernehmen.“ Seit dem hat sie regelmäßig Gruppenfahrten nach Nepal organisiert und geleitet.
Deshalb war ihr auch nicht fremd, was für die Netter Schüler eine neue Welt mit ungewohnten Lebensgewohnheiten und Bräuchen war. Gestaunt wurde beim Aufenthalt in Kathmandu über die vielen Tempelanlagen, über die Gebetsmühlen, die bunten Ketten mit religiös beschrifteten bunten Fähnchen, die das private Beten ersetzen, über die öffentlichen Leichenverbrennungen und über die Mönche in ihrem traditionellen gelben Gewand, die aber darunter hochmodern gekleidet sind.Von Kathmandu ging es dann auf Holperwegen erst per Auto und schließlich auf einem mehrstündigen Fußmarsch bergauf zum eigentlichen Ziel Mandra. Dort wurden die Lehrer und Schüler getrennt in drei Häusern (ohne Einzelzimmer) untergebracht. Wasser für das Dorf kommt aus einer einzigen provisorischen Leitung. Torka: „Duschen und Haare waschen in aller Öffentlichkeit, das war natürlich ein Problem.“
Und auch Toiletten, die übrigens Stehen genutzt werden, sind Mangelware. „Es gibt im ganzen Dorf nur drei. Und das Toilettenpapier gab es nur für uns. Die Nepalesen lösen das anders“.
Doch das war alles nur Nebensache. Wichtiger war für die Netter Schul-AG die herzliche Aufnahme, die ihnen entgegengebracht wurde, und die vielen positiven Kontakte, die auch nach der Fertigstellung der Schule (Sylvia Veuhoff: „Im Januar“) erhalten bleiben sollen. Torka: „Wir wollen die Schule auch weiterhin unterstützen.“
Neben den zahlreichen ungewohnten Eindrücken brachten die Schüler, die ihre exotische Reise jederzeit wiederholen würden, „bergeweise“ Schals mit, die in Nepal als Begrüßungsgeschenke überreicht wurden.
Ein Geschenk, nämlich 120 €, bekamen sie auch von den Stammtisch-Besuchern, die fast zwei Stunden lang gespannt den mit hervorragenden Fotos bebilderten Ausführungen zugehört und viel Grund zum Schmunzeln hatten, denn sowohl Lehrer wie Schüler schilderten ihrer Eindrucke mit viel Humor.