Der bereits zur Tradition gewordene Schnadegang des Heimatvereins Mengede am „Tag der deutschen Einheit“ fand in diesem Jahr bei herrlichem Wetter bereits zum elften Mal statt. Mit dieser Wanderung pflegt der Heimatverein den alten Brauch der „nachbarschaftlichen Grenzkontrolle“.

Seit 2004 werden auf diese Weise historisch bedeutende Teilabschnitte der Mengeder Stadtbezirksgrenzen begangen, so dass –wie im Mittelalter- in absehbarer Zeit nahezu lückenlose „Stadtbezirksgrenzbegehungen“ stattgefunden haben sollten. Die über 70 Teilnehme wurden von Hans -Ulrich Peuserr begrüßt und starteten um 14:00 Uhr am jüdischen Friedhof (Siegenstraße/Groppenbrucher Straße). Franz- Heinrich Veuhoff, der wieder einmal das informative Begleitheft zum Schnadegang erstellt hat, erklärte mit kurzen Worten die Geschichte der jüdischen Begräbnisstätten in Mengede.

Danach wanderten wir über die Siegenstraße in den Ickerner Busch. Hier führte uns der Weg am Groppenbach entlang durch die Flure (nach der Urkatastermessung 1826) Mengeder Heide, Groppenbruch und Howarde (heute Ickern und Brüninghausen).

In Ickern überquerten wir zunächst die Bundesautobahn 2 und dann in Höhe der Mündung des Groppenbaches die Emscher, bevor wir auf dem Emscherweg zum Hochwasserrückhaltebecken gingen. Unterwegs stieß Herr Andreas Mölls von der Emschergenossenschaft zu uns.

Er gab uns am Auslassbauwerk Informationen zur gesamten Anlage, Ziel, Technik und Bauverlauf. Das inzwischen fertiggestellte Bauwerk hat sich mittlerweile zu einem artenreichen Biotop entwickelt und ist ein wirkliches Naherholungsgebiet.

Auch die zahlreichen Fragen der Teilnehmer konnte er zufriedenstellend beantworten. Ein besonderes Highlight war die geöffnete Aussichtsplattform, die ansonsten immer verschlossen ist. Alle, die den Aufstieg angegangen sind, hatten eine herrlich Aussicht auf dieses „Naturwunder Rückhaltebecken“.

Nach einer kurzen Verschnaufpause, bei der Dank des Getränketransportes von Hans- Ulrich Peuser und Jürgen Wecklinski auch der Flüssigkeitshaushalt der Wanderer wieder angepasst wurde, startete die zweite Hälfte des Schnadeganges.

Vorbei am „Heimanngraben“ und dem Hof Isbruch wanderten wir immer entlang der Emscher am „Haus Hubbert“ vorbei zu unserem Heimathaus. Hier hatten fleißige Hände ein Zelt mit Tischen und Stühlen aufgebaut und auch der Grill war schon vorgeheizt.

So konnten, wir völlig entspannt, diesen herrlichen Spätsommertag mit einer „Wurst auf der Hand“, diversen Kaltgetränken und gemeinsamen Gesprächen in Ruhe ausklingen lassen.

Einen Filmbeitrag über diesen Schnadegang finden Sie hier.