Amphibien und Reptilien im Heimathaus

Wieder einmal schaffte  es der Seniorenbeirat des TV Mengede, mit einem interessanten Lichtbildervortrag mehr als 30 Interessierte in das Heimathaus des Heimatvereins Mengede zu locken. Mit dem Referenten Gerhard Hallmann hatte man einen Experten gewinnen können, der sich seit über 60 Jahren mit Leib und Seele seinem Hobby, die Erforschung von Amphibien und Reptilien, verschrieben hat.

Gerhard Hallmann ist Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft für Amphibien- und Reptilienschutz in Dortmund – AGARD. Für seinen jahrzehntelangen Einsatz für den Schutz der Amphibien und Reptilien in Dortmund erhielt er schon mehrere Auszeichnungen, u.a. den Naturschutzpreis der Bezirksregierung Arnsberg. Das zu Beginn seines Vortrags von ihm zitierte Vorurteil vieler Zeitgenossen, seine Lieblingstiere seien im Gegensatz zu Schwan oder Eichhörnchen unsympathisch, widerlegte er im Folgenden ziemlich gründlich. Er beeindruckte seine staunenden Zuhörer, welche Vielfalt an Kriechtieren auch in unserer engsten Umgebung zu finden sind. Früh aufstehen müsse man aber schon, um die scheuen Kreaturen entdecken zu können. Ein Feuersalamander in Bodelschwingh, wer hätte das gedacht?  Dass er aber gut zu Dortmund passt, beweise seine schwarz-gelbe Färbung, mit der es nicht nur ihm gelinge, paarungsbereite Weibchen zu beeindrucken.

Teich-, Schwanz- und Bergmolche wechselten sich danach auf der Leinwand des Heimathauses ab und zu jeder Gattung hatte Hallmann eine kleine Geschichte parat. So zum Beispiel bei der Kreuzkröte, die sich wie eine Maus fortbewege oder zu den kannibalischen Wasserfröschen, die kein schlechtes Gewissen beim Verputzen ihrer eigenen Brut verspürten.

Wenig erbaulich ebenso der Ringkampf bei der Paarung einiger Krötenarten, wenn sich mehrere Männchen in ihrer Wolllust mit einem Weibchen verknoten und nicht selten das Weibchen diesen „flotten Dreier“ nicht überlebe.

Ein putziger Geselle, der grasgrüne Laubfrosch, der vorzugsweise auch auf Bäume und Sträucher klettere, sei jedoch seit 50 Jahren in Dortmund nicht mehr zu finden.

Beeindruckend auch Hallmanns Ausführungen zum möglichen Lebensalter:  Immer unter der Voraussetzung, dass sie nicht vorher einem Raubvogel zum Opfer fallen,  können Frösche 15 Jahre, Kröten 20 Jahre und der Salamander gar 50 Jahre alt werden.

Im zweiten Abschnitt seines hochinteressanten Vortrags befasste sich Gerd Hallmann mit den Schlangen. Insgesamt gebe es rund 2000 Arten, davon seien 400 Arten giftig.

Die größte Schlange der Welt, eine Netzpython, lebe in einem japanischen Zoo. Sie habe eine Länge von 12,20 Meter und wiege 280 kg. Die giftigste Schlange sei jedoch die Schwarze Mamba. Sie sei mit einer Länge von 6 Metern auch die schnellste, ihr Nervengift wirke in zwei Sekunden und töte den Gebissenen mit einer Sicherheit von 99 %. Nicht viel uneffektiver (ca. 80 %) sei das Ergebnis bei der Taipan-  und der Kraitschlange.

Die heimischen Schlangenarten seien aber weitgehend ungefährlich. Eidechsen, Ringelnattern und Kreuzottern hätten im Mengeder Naturschutzgebiet Siesack noch gute Lebensbedingungen.

Zum Abschluss seines Vortrags gab sich Hallmann als Evolutionist zu erkennen. Anhand einiger Grafiken schlug er einen Bogen aus der Zeit des Paläozoikums vor 400 Millionen Jahren, als die Wirbeltiere das Urmeer verließen bis in die heutige Zeit, wo der Mensch durch seine massiven Eingriff in die Natur die Lebensbedingungen für viele Tiere nachteilig verändert hat.