Seniorenstammtisch des TV Mengede hatte „gute Karten“
Die Senioren des TV 1890 Mengede waren ursprünglich zu einem Vortrag von Karl Keppmann eingeladen worden, der den Besuchern die 800 Jahre alte Geschichte des Deutschen Ordens näher bringen wollte. Leider musste dieses Referat wegen einer Erkrankung des Referenten kurzfristig abgesagt werden.
Das war für den Seniorenbeirat aber noch lange kein Grund, den Stammtisch ausfallen zu lassen. Denn wenn man Gast beim Heimatverein im Heimathaus Am Widum ist, hat man einfach immer „gute Karten“. Da der Heimatverein zur Zeit in seinem Hause eine Ausstellung mit dem Titel „Mengede – Stadtbezirk in historischen Karten“ zeigt, lag es nahe, dass man für den 13.März eben dieses Kartenthema zum Stammtischthema machte. Dies war ohne großen besonderen Organisationsaufwand möglich, weil im Vorfeld der Veranstaltung kurzfristig Carl-Wilhelm Schmälter, ein Mitglied des Vorbereitungsteams, als Referent gewonnen werden konnte.
Als Hausherr begrüßte Paul Gausepohl, 1. Vorsitzender des Heimatvereins, den Kreis der Besucher. Schon von ihm wurde ein kleiner Überblick über das Ausstellungsziel gegeben und die Entwicklung des Stadtbezirks mit launigen Worten und Anreicherungen von Anekdoten aufgezeichnet.
Ehe aber eine Führung durch die Ausstellung selbst beginnen konnte, erläuterte Herr Schmälter in seinem ausführlichen Referat äußerst sachkundig die Entwicklung der Geodäsie und der Kartographie, dazu die epochale Entwicklung der ausliegenden Landkarten, in denen speziell für den Mengeder Raum die Entwicklung der Siedlungen und der sich wandelnden Infrastruktur dokumentiert ist. Auch die bergbaugeschichtliche Entwicklung unseres Stadtbezirks kam dabei nicht zu kurz. Langeweile während des Referats war nicht zu erkennen, dafür sorgten unzählige Zwischenfragen und häufig auch interessante und unterhaltsame Bemerkungen der Zuhörer.
Bei der anschließenden Führung durch die Ausstellung gab es Karten und alte Bilder zum Anfassen. Dabei war zu erkennen, dass viele Besucher in dem historischen Kartenmaterial zunächst nur ihr eigenes unmittelbares Wohngebiet im Auge hatten. Herr Schmälter und auch Herr Gausepohl waren dann unermüdlich dabei, auf die vielen anderen Besonderheiten der Ausstellungsstücke hinzuweisen. So zum Beispiel auf die nach ihrem Verwendungszweck geordneten, historischen Vermessungsinstrumente in den Vitrinen, mit denen die Aufnahme von Kartendaten erst ermöglicht wurde.
Zu Beginn der Veranstaltung musste man zwei Besucher bedauern, die aufgrund des ursprünglichen Stammtischthemas „Der Deutsche Orden“ angereist waren. Einer von beiden hatte sogar die Anreise aus Düsseldorf auf sich genommen! Hinterher erklärten aber beide, dass sie es hätten bedauern müssen, wenn sie an der Veranstaltung mit den historischen Karten nicht teilgenommen hätten. Sicher auch ein Verdienst des Gastgebers Paul Gausepohl und des Referenten. Weitere Bemerkungen über den Erfolg der Veranstaltung muss man daher nicht mehr hinzufügen.