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Diedrich Schröder ließ 1902 durch den Architekten Schulz für sich und seine Familie die 2-geschossige Stadtvilla errichten.

Merkmale des Denkmals
(nach Aktenlage Stadt Dortmund, Denkmalamt)

siegenstr111903 durch den Architekten für Herrn Schröder errichtete Villa 2-geschossiger, vielgliedriger Baukörper mit Fachwerk im oberen Drittel und einem ausgebauten Satteldach mit einem großen Giebel zur Straße. Dieser Giebel ist zugleich als Risalit (ein auf ganzer Höhe aus der Fluchtlinie eines Baukörpers hervorspringender Gebäudeteil) vorgebildet und mit einem 1-geschossigen, nach außen vorschwingenden Erker im Erdgeschoss und einem kleinen Balkon im Dachgeschoss, dessen Giebelspitze vorkragend ist, versehen.
An den Jugendstilfassaden finden sich variierende Fensteröffnungen mit geradem Korbbogen und Segmentbogenabschluss.
Unter dem besonderen Schutz stehen nur die Fassaden der Villa.

Baugeschichte

siegenstr11-03Diedrich Schröder Bauunternehmer, Ziegeleibesitzer und Vorsteher der Gemeinde Mengede, hat maßgeblich die Entwicklung der Gemeinde Mengede im Ausgang des 19. Jahrhunderts geprägt. Zunächst erwarb er für seine Unternehmen drei Häuser an der Williburgstraße, legte sie nieder und baute die Häuser Williburgstraße 12 und 14 als Wohnsitz für seine Familie und Werkstätten für seine Unternehmungen.

siegenstr11-021902 nutzte D. Schröder die Neuordnung der bis zu diesem Zeitpunkt unbebauten Grundstücksflächen zwischen der Siegen- und Williburgstraße, um für sich und seine Familie die Stadtvilla Siegenstraße 11 durch den Architekten Schulz bauen zu lassen. Am 13. Februar bat er das Amt Mengede um die Baugenehmigung, die bereits im April 1902 erteilt wurde. Zur Bauzeit war Mengede noch von Wassergräben umgeben, die von der Emscher gespeist wurden. Nördlich des Grundstücks verlief ebenfalls ein Graben, der den ältesten Teil des Ortes (Freihofstraße / Wiedenhof) von den erst im 14. Jh. errichteten anderen Gebäudeflächen trennte.
Mit Vertrag vom 28. Februar 1927 erwarb die Katholische Kirchengemeinde St. Remigius das bebaute Grundstück von der Familie Schröder, um den Bedarf an Wohnungen für ihre Priester und weitere kirchliche Bedienstete zu decken.

siegenstr11-01Siegenstraße um 1905

Die schmiedeeiserne Einfriedung aus der Entstehungszeit gehört zum Denkmal und hat die Zeit der „Metallspenden für das Reich“ in den 40-er Jahren des vorigen Jahrhunderts wohl nur überstanden, weil die private Nutzung zwischenzeitlich durch Verkauf an die Katholische Kirchengemeinde aufgegeben war, die sich dem Spendenwunsch des Reiches erfolgreich wiedersetzte.

Die Eigentümergemeinschaft Elias, Schneider und Willing kaufte das Objekt 2001 von der Kirchengemeinde und sanierte das denkmalgeschützte Wohngebäude umfangreich für die private Nutzung als Mehrgenerationenhaus.

Zu ein wenig Berühmtheit gelangte das Haus, als Michael Holzach auf seinem Weg durch Deutschland hier Station machte und diesen Aufenthalt in seinem Buch „Deutschland umsonst“ beschrieb.

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