Auf Einladung des Heimatvereins Mengede kamen 70 Interessierte zur Vorstellung des Projekts „Virtuelle Rekonstruktion Haus Mengede“

Nach der Präsentation dieses bedeutenden Projekts im Heimathaus und auf der Creativa 2025 war es dem Vorsitzenden des Heimatvereins Mengede, Hans-Ulrich Peuser, ein besonderes Anliegen, auch einem breiteren Kreis von Menschen in unserem Stadtbezirk in die Geheimnisse der „Wiederauferstehung“ des historischen Haus Mengede einzuweihen. Der Saalbau war dafür die richtige Location.

In seiner Begrüßung zeichnete er die wesentlichen Stationen des „Neubaues“ von der Idee bis zur Umsetzung nach. Sein Dank galt allen Mitwirkenden, allen voran Dr. Benjamin Weber, der mit seiner Firma XRbit für die technische Umsetzung gesorgt hat. Aber auch den Schülerinnen und Schülern des Heinrich-Heine-Gymnasiums und ihren Musiklehrer Herrn Riese. Sie hatten neben weiteren Mitgliedern des Heimatvereins in mittelalterlichen Kostümen während des Greenscreen Drehs die handelnden Personen des Jahres 1848 porträtiert. Bezirksbürgermeister Axel Kunstmann gehörte ebenfalls zu den Darstellern. Wie im wahren Leben spielte er den Vorsteher von Mengede. Hans-Ulrich Peuser als Pfarrer, Franz-Josef Fedrau als Wandermönch, HHG-Schülerin als Haushälterin, Hartmut Czeh als Gutsherr, HHG-Schülerin als Müllerin, natürlich Herr Riese als Lehrer, um nur einige Charaktere zu nennen.

Dr. Benjamin Weber erläuterte die einzelnen Arbeitsschritte.

Dr. Benjamin Weber erläuterte die einzelnen Arbeitsschritte bis zur Vollendung. Eine wahre Sisyphusarbeit! Angefangen mit dem Aufruf an die Mengeder Bevölkerung, alte Dokumente wie Fotos, Zeichnungen, Postkarten etc. zum Erfolg des Projekts beizutragen oder die lange unbeantwortete Frage an das Dortmunder Stadtarchiv. Es war eine zähe Angelegenheit, die nur mit dem nötigen Durchhaltevermögen zum Erfolg führen konnte. Die verspätete aber erlösende Nachricht lieferte das Stadtarchiv: Maßstabsgerechte Zeichnungen des Hauses Mengede kurz vor dem Abbruch im Jahre 1968 waren für die Rekonstruktion des Gebäudekomplexes nebst Vorburg und Kapelle Gold wert. Damit war die Darstellung der Außenansicht gesichert. Aber was war mit dem Interieur? Dazu gab es keine Lösung. Doch Schloss Bodelschwingh und das Haus Wenge in Lanstrop lieferten die zeitgemäßen Innenausstattungen. Sie wurden in den Gebäudekomplex integriert. Damit nahm Haus Mengede Gestalt an.

Im Anschluss an die kurzweiligen Vorträge konnten die Besucher an drei Stationen das Haus Mengede in einer virtuellen Tour in 3D bestaunen. Das Angebot wurde von vielen Besuchern dankbar angenommen. Aha-Effekte inbegriffen.

Wie geht es weiter?

Im Rahmen des Stadtentwicklungsprogramms „Nordwärts“ wurde nach über zehnjähriger Planung die Erlebbarmachung des Bodendenkmals Haus Mengede bewilligt. 

In den kommenden Monaten wird an diesem Standort ein Park mit Infotafeln und QR-Codes entstehen, die es ermöglichen, die digitale Rekonstruktion direkt vor Ort zu nutzen. Während die Mobile-Version jederzeit abrufbar ist, kann die Virtual Reality-Erfahrung zu besonderen Anlässen im Heimathaus Mengede ausprobiert werden.

Text und Fotos: Peter Kaufhold