Zu einem großen festlichen „Miteinander“ hatte sich der Mengeder Stadtbezirk vom 31.08 – 02.09.2007 gerüstet. Galt es doch dem ehemaligen Stadtteilfest einen neuen Namen zu geben. Nach einer Ausschreibung hatte sich die Jury für den von Franz Heinrich Veuhoff – Mitglied des Heimatvereins Mengede – eingebrachten Vorschlag „Michaelisfest“ entschieden. 
Den geschichtlichen Hintergrund dieses Namens den vielen Festteilnehmern in spielerischer Darstellung zu erläutern, hatte natürlich eine Gruppe des Heimatverein übernommen. Unter Leitung von Wilfried Jürgens probten sie einige Male um seine Idee der Darstellung in die Tat umzusetzen. Von den Städt. Bühnen Dortmund eingekleidet mit Kostümen aus der Zeit um 1680, hatten sich Knechte und Mägde, Bauern und Bäuerinnen, Adelsherren – und Damen sowie die Obrigkeit des „Flecken Mengede“ auf der Festbühne die den Ortsmittelpunkt darstellte, versammelt, um den Boten seiner Kurfürstlichen Hoheit unter Fanfarenklängen zu begrüßen. Dieser verlas sodann folgendes Dekret :

Geehrte Edle und Eingesessene des Gerichtes zu Mengede

Als Abgesandter und Bote seiner Kurfürstlichen Hoheit,
des Kurfürsten Friedrich III zu Brandenburg überbringe ich folgende Kunde

Dekret seiner Kurfürstlichen Durchlaucht Friedrich III von Brandenburg
an die eingesessenen des Gerichtes zu Mengede

Ich, Friedrich III von Gottes Gnaden Markgraf zu Brandenburg tue kund und bekenne hiermit
als Kurfürst zu Brandenburg, Herzog zu Kleve und Graf von der Mark, dass uns die Eingesessenen des Gerichtes zu Mengede Untertänigst gebeten haben, dass ihnen alle ihre Privilegia, Freiheiten, Rechte und Gerechtigkeiten, wozu auch die Marktrechte im Jänner und September zu Michaelis eines jeden Jahres zählen, weiche ihnen wohlhergebracht verliehen sind, auch welche sie von unserem in Gott ruhenden Herrn Vater gnädigste Konfirmation unter dem 25. Oktober 1666 erhalten haben, jetzt von Neuem gnädigst bestätigt werden

Ich tue Kund und setze dieses in Kraft für unsere Regierung, Hofgericht, Räte, Beamte und Bedienstete jetzt und in künftigen Zeiten, dass die Eingesessenen zu Mengede nicht im Geringsten an der Ausübung Ihrer Rechte behindert werden. Urkundlich habe ich dies eigenhändig unterzeichnet und mit meinem kurfürstlichen Siegel bekräftigen lassen.

So geschehen und gegeben in der Kurfürstlichen Residenz zu Kleve am 20./30. Oktober 1689



Mit Tänzen der Knechte und Mägde und großem Beifall über diese Kunde brachten die Eingesessenen zu Mengede ihre Freude zum Ausdruck. Diese Aufführung wurde für Akteure und Zuschauer zu einem großen Erlebnis. Und so hat sich der Heimatverein bis zum heutigen Tage in jedem Jahr erneut in das Programm eingebracht und den vielen Besuchern des Festes mit dieser Aufführung große Freude bereitet.