„Straße ist mehr als nur einige Meter Asphalt“

Die auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände projektierte Erschließungsstraße zwischen Dortmund-Mengede und Castrop-Rauxel wird den Namen „Levi-Baum-Straße“ erhalten. Dies beschloss der Rat der Stadt Dortmund auf seiner Sitzung am 14.12.2023. Die Benennung folgt einem Vorschlag der beiden Dortmunder Kommunalpolitiker Detlef Adam und Richard Utech, beide SPD. Das Beschlussergebnis wird nun der Stadt Castrop-Rauxel übermittelt, um die dortige Beschlussfassung zur Namensgebung für den auf dem Stadtgebiet Castrop-Rauxel liegenden Teilbereich anzugleichen.

„Bei dieser Straße handelt es sich um mehr als um einige Meter Asphalt. Die Entscheidung für den Namen Levi Baum ist nach den schrecklichen Ereignissen am 07.10.2023 ein Zeichen der Solidarität Dortmunds mit den Bürgern jüdischen Glaubens. Zudem ist die Erinnerung an jüdisches Leben an einem Ort, an dem über Jahrzehnte hinweg das Andenken an einen NS-Täter wach gehalten wurde, auch ein leider notwendig gewordenes Signal gegen Antisemitismus und Rassismus.“, so Ratsvertreter Detlef Adam. Bezirksvertreter Richard Utech fügt hinzu: „Dieser Straßenname beweist das in Dortmund gepflegte Geschichtsbewusstsein und ist ein Zeugnis der Wertschätzung gegenüber unseren jüdischen Mitmenschen.“

v.l. Detlef Adam, Mitglied des Rates der Stadt Dortmund, 
Richard Utech, Mitglied der Bezirksvertretung Dortmund-Mengede

Der jüdische Kaufmann Levi Baum wurde am 25.06.1841 in Mengede geboren und gründete unter seinem Namen 1874 ein Kaufhaus in Mengede. Die jüdischen Bürger und Bürgerinnen Mengedes gehörten bis 1867 zur Synagogengemeinde Castrop. In diesem Jahr gründeten sie unter dem Namen „Israelitischer Wohlfahrtsverband Mengede“ eine eigene Gemeinde. Herr Levi Baum wurde Vorsteher dieser Gemeinde. Er verstarb am 15.10.1913 und wurde auf dem Friedhof der jüdischen Gemeinde Mengede an der Siegburgstraße, Ecke Groppenbrucher Straße beigesetzt.

Pressemitteilung und Foto des SPD-Ortsvereins Nette