Liederliche Lyrik, lästerliche Lieder und unverblümte Poesie von Fritz Graßhoff, präsentiert von Diethelm Textoris  –

Eine Hommage an Fritz Graßhoff

Unter diesem Motto stand der März Stammtisch des Heimatvereins im Heimathaus am Widum. Grundlage dieses literarisch- kabarettistischen Abends war die 1947 erschienene „Große Halunkenpostille“ des Lyrikers, Liedermachers, Romanciers, Journalisten und Grafikers Fritz Graßhoff.

Am 9.Dezember 1913 als Sohn eines Segelschiffkapitäns in Quedlinburg geboren, wuchs er zwischen „Koksbergen, Bumskneipen, Schlägern und zweifelhaften Damen“ auf. Dieses derbe Milieu hinterließ viele Spuren in seinen Gedichten, Balladen und Songs über leichte Mädchen und schwere Jungs.

Viele Mitglieder und Freunde des Heimatvereins wollten sich diese unterhaltsame Veranstaltung nicht entgehen lassen, so dass unser Heimathaus wieder einmal aus „allen Nähten platzte“.

Mit Texten über Klinkenputzer, Tagedieben, Halunken und anderen ehrbaren Bürgern startete  der erste Teil des Programms.  „Das Halunkenlied“, „Das lustige Scherenschleiferlied“, „Die Tragödie eines Tischlers“, „Der Mann am Gürtel“, „Die Pennergeschichte“ , „Das Wumpe Lied“, „Die Ballade vom aufgegessenen Bein“ und“ Prunzelschütz- eine Ritterballade“ wurden uns zu Gehör gebracht.

Dabei wurden viele Texte mit Zeichnungen und Grafiken per Beamer untermalt.

Diethelm Textoris, souverän und  immer mit dem passenden Outfit, reicherte die frivolen Geschichten  mit zusätzlichen Informationen an, so dass die Zuhörer auch noch einen gewissen Lerneffekt genießen konnten.

Den Bezug zu unserer Heimat stellten  dann „ Lieder und Texte aussem Pott“ her.  „Vatter Brüggemanns Tauben“ (Rudi Horn), „Am Fluss, unten am Fluss“ (unsere Emscher) und „Bei uns auf`n Bau“ erzählten Geschichten von –  gestern im Ruhrgebiet.

Nach einer kurzen Pause bewies uns dann Diethelm Textoris, daß er auch gut bei Stimme ist. Er sang, begleitet von Hans- Ulrich Peuser am Klavier, einige von Graßhoffs Liedern, die dieser u.a. für Hans Albers, Freddy Quinn und Lale Andersen geschrieben hatte.  Nach „O Signorina, -rina, -rina“, „Madam Goulou“,  „Kleine weiße Möwe“ und „Käpt`n Bay Bay aus Shanghai“ fand dieser wunderschöne Abend mit „Nimm mich mit Kapitän auf die Reise“, das von allen laut mitgeschmettert wurde, einen angemessenen Abschluss und Diethelm Textoris  wurde mit rauschendem Beifall verabschiedet.