Reisebericht über Namibia und das südliche Afrika

Beim Monatsstammtisch am Mittwoch, 04. Juli 2018, stellten Günter und Anke Laser (geb. Link) im Heimathaus des Heimatvereins ihre Erlebnisse einer außergewöhnlichen Reise vor: Ihr Sommerurlaub des Jahres 2017 hatte sie nach Namibia geführt, wo um diese Jahreszeit Winter und damit die beste Reisezeit ist.

In einem etwa anderthalbstündigen Vortrag erfuhren die ca. 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vieles über das südafrikanische Land: Bei nur etwa 2,5 Millionen Einwohnern ist das Land etwa zweieinhalbmal so groß wie Deutschland und damit außergewöhnlich dünn besiedelt. Die ehemalige deutsche Kolonie ist – nach einer Phase südafrikanischer Verwaltung – erst seit 1990 ein souveräner Staat. Die Auswirkungen der langen politischen Fremdbestimmung merkt man an vielen Stellen: Die Architektur in der am Atlantik gelegenen Stadt Lüderitz mutet gründerzeitlich-europäisch an, in den Läden, Restaurants und Unterkünften Swakopmunds wird Deutsch verstanden und vielfach auch gesprochen, die Bevölkerung ist aus europäisch- und afrikanisch-stämmigen Menschen bunt gemischt.

Die Reise hatte das Ehepaar Laser in der Hauptstadt Windhoek begonnen und war dann nach einem Abstecher in den äußersten Süden des Landes zum Fish River Canyon zunächst in die beiden Städte am Atlantik weitergefahren. Von dort aus ging es nach Begegnungen mit der dortigen Tierwelt (Delphine, Robben, Seehunde zu Abertausenden) durch das Inland weiter nach Otjiwarongo. Dort legte man einen Zwischenstopp ein und besuchte die dortige Partnergemeinde des Kirchenkreises Wesel, aus dem die Eheleute stammen. Von hier berichteten beide von Wohnverhältnissen und sozialen Strukturen, von Schulpflicht und dem Dilemma, die verpflichtend zu tragende Schuluniform nicht bezahlen zu können. Viele Familien müssen sich hoch verschulden, um der Schulpflicht ihrer Kinder nachkommen zu können; die Kinder haben so weite Schulwege, dass sie oftmals während der Schulzeit nicht bei ihren Eltern, sondern in sogenannten Hostels wohnen. Diese werden zum Teil vom namibischen Staat, vielfach aber auch von den Kirchen unterhalten. Da Geld immer sehr knapp und die Kriminalitätsrate hoch ist, sind diese Hostels häufig in einem sehr traurigen Zustand: Kaputte Fensterscheiben, durchgelegene Matratzen und erbärmliche Zustände von Spiel- und Freizeitmöglichkeiten erschweren den Kindern das Leben und Lernen. Eindrucksvolle Bilder davon und auch vom Wohnen ganzer Familien auf dem Land waren in dem Vortrag ebenfalls zu sehen.

Anschließend führte die Reise dann eher in touristischer Weise weiter: Nördlich von Otjiwarongo liegt die sogenannte Etosha-Pfanne, eine riesige Salzpfanne mit einem großzügigen Nationalpark, in dem riesige Zahlen der afrikanischen Fauna beheimatet sind: Zebraherden, Giraffenfamilien, Gnus, Elefanten, aber auch alle Arten von Antilopen und Gazellen waren dort an den Wasserlöchern oder auch auf dem Weg dorthin zu sehen. Später wurde das farbenfrohe Bild der Tierwelt noch durch Nilpferde und Krokodile sowie die in den Tropen lebenden Paviane ergänzt. Die Lasers waren allerdings nicht eigentlich in den Tropen, sondern an den Viktoriafällen, deren Gischt so hohe Feuchtigkeit erzeugt, dass dort die typisch tropische Tier- und Pflanzenwelt heimisch geworden ist.

Über Sambia und Botswana hatte man die Reise dann abgerundet, bevor nach vier Wochen der Rückflug nach Deutschland anstand. Beeindruckende Erlebnisse, die manch einem Besucher Lust zur Nachahmung gemacht haben dürften.