Findling erinnert an Kriegsgefallene
Gleich mehrfach in seiner 71-jährigen Existenz hatte das Ehrenmal (heute: Mahnmal) an der Königsheide in Groppenbruch seinen Standort wechseln müssen. Erstmals hatte man schon 1925 über eine Verlegung diskutiert. 1938 wurde diese Maßnahme dann durch die Begradigung der Königsheide notwendig, weil das Ehrenmal plötzlich zu weit im Abseits stand. Aber das sollte nicht der letzte „Umzug“ bleiben: 1972 musste das Ehrenmal erneut seinen Standort wechseln. Diesmal stand es der Verbreiterung der Autobahn im Weg.
Eingeweiht wurde das Ehrenmal übrigens am 11. Juni 1927 im Rahmen des Silberjubiläums des früheren MGV Einigkeit Groppenbruch, der übrigens noch einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg bestanden und Konzerte gegeben hatte, ehe er aufgelöst wurde. Der Gedanke, ein eigenes Denkmal zur Erinnerungen an die – wie es damals hieß – „für Volk und Vaterland gestorbenen Helden“ zu errichten, erfolgte auf Wunsch der Groppenbrucher Bevölkerung, die durch Spenden auch das Geld für die Finanzierung aufbrachte. Natürlich war zuvor ein Ehrenmal-Ausschuss gebildet worden.
Das Grundstück stellte der Landwirt Wilhelm Menken zur Verfügung. Die Hauptbauarbeiten leistete die Groppenbrucher Feuerwehr. Sie karrte 110 Pferdewagen mit Sand heran, der anschließend natürlich auch von den Wehrmännern planiert wurde, den Sand stiftete Hugo Schween (Gut Schulte-Rödding). Von seinem Grundstück stammte auch der drei Tonnen schwere Findling, der als Gedenkstein dient.
Die feierliche Enthüllung des Denkmals nahm der damalige Amtmann (Bürgermeister) des damals noch selbstständigen Mengede vor. Er betonte: „Schlicht und einfach nach der Sitte der Vorfahren soll ein Findling aus heimischer Erde die Toten ehren.“ Und fest wie der Stein aus heimischer Erde sei auch „die Liebe der Gefallenen zu ihrer Heimat und ihrem Vaterland“ gewesen. Gemeindevorsteher Ludwig Schulte-Stadthaus dankte anschließend allen, die die Errichtung des Ehrenmals ermöglicht hatten, das „schlicht, aber höchst wirkungsvoll mit dem Eisernen Kreuz geschmückt“ war.
In die Mauer aus Sandsteinen waren – flankiert auf beiden Seiten von steinernen Sitzbänken – Tafeln mit den Namen der gefallenen Groppenbrucher und Schwieringhauser Soldaten (22 im Ersten und 36 im Zweiten Weltkrieg) eingelassen. 1992 wurden die Gedenktafeln durch neue ohne Namen ersetzt. Die Liste der Gefallenen existiert auch noch. Sie wurde – auf Pergament geschrieben – in das Denkmal eingemauert.