Nachruf für † Herrn Geistlichen Rat Pfarrer i.R. Ernst Sonntag
Der allmächtige Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, hat am Hochfest Christi Himmelfahrt seinen Diener Herrn Geistlicher Rat Pfarrer i.R. Ernst Sonntag in den Nachmittagsstunden zu sich in sein himmlisches Reich berufen.
Ernst Sonntag wurde am 12. Oktober 1935 in Höxter geboren.
Am 22. Juli 1960 empfing er im Hohen Dom zu Paderborn die Priesterweihe durch Erzbischof Jaeger. Danach wirkte er als Vikar in St. Johannes Baptist (Bielefeld-Schildesche), St. Ewaldi (Do-Aplerbeck) und als Bezirksvikar in der Region Ruhr-West. Zum 1. September 1976 ernannte Erzbischof Degenhardt ihn zum Pfarrer in St. Remigius.
Zusätzlich bekleidete er in der Zeit von 1977 bis 1994 das Amt des Dechanten und später das des Regionaldekans. In dieser Funktion war er einer der Mitinitiatoren des „Synodalen Forums“, das viele zentrale Fragen des kirchlichen Lebens ansprach, die uns auch heute noch beschäftigen. Mit der Errichtung des Pastoralverbundes Dortmund-Nord-West 2004 übernahm Pfarrer Ernst Sonntag die Aufgabe des Leiters und darüber hinaus die Pfarrseelsorge in Mariä Heimsuchung.
Kurz nach seinem 70. Geburtstag nahm Erzbischof Becker seine Rücktrittsbitte aus dem aktiven Dienst als Pfarrer und Pastoralverbundsleiter zum 1. November 2005 an. Für seine seelsorgliche Arbeit ernannte ihn der Erzbischof am 20. Juli 2006 zum Geistlichen Rat.
In seinem Wirken ist Pfarrer Sonntag immer die Zusammenarbeit mit Laien wichtig gewesen. Wer mitarbeitet, soll auch mitentscheiden, war einer seiner Grundsätze. Seelsorge sollte nach seiner Vorstellung maßgeblich von der Gemeinde und nicht nur von Priestern getragen sein. Mit den Gruppierungen und Gremien entwickelte er in St. Remigius gemeinsam Konzepte, z.B. die Sorge um Benachteiligte vor Ort und in der Welt. So entstand die Neugründung der Caritaskonferenz mit den Untergruppen: Altenheim-Besuchsdienste und Kleiderkammer, heute Fairkauf. Ferner lag ihm der Pfarrgemeinderat besonders am Herzen. Aus dieser Zeit ging z.B. der Eine-Welt-Kreis mit der Partnerschaft zu Bacabal und die Kinderküche im HOT hervor. Diakonie, die „Option für die Armen“, sollte wesentliches Kennzeichen von Gemeinde, Nagelprobe des Gemeindeglaubens sein. Auf dieses Ziel hin war letztlich auch die Modernisierung der Einrichtungen der Gemeinde wie Kirche, Pfarrhaus, Gemeindehaus, Kindergarten, HOT und Friedhof ausgerichtet. Die Gewinnung von neuen Mitarbeiter/ -innen, auch außerhalb der Kerngemeinde, war ein weiteres Anliegen. Hier waren ihm die Taufvorbereitung, Kommunionvorbereitung, die Arbeit mit den jungen Familien und Familiengottesdienstgruppen besonders wichtig. Aus dieser Zusammenarbeit sind viele Ehepaargruppen hervorgegangen. Die Tatsache, dass es viele Gruppen heute noch gibt und das Gemeindeleben prägen, zeigt, dass sein weiterer Grundsatz: „Ich investiere lieber in Menschen als in Steinen“, visionär gewesen ist.
Der Pastoralverbund Dortmund-Nord-West ist dankbar für die von Pfarrer Ernst Sonntag geleistete fruchtbare Arbeit – vergelt´s Gott!
Mittwoch, 04. Juni
19.00 h Toten – Vesper f. + Pfarrer Ernst Sonntag
Donnerstag, 05. Juni (Hl. Bonifatius)
13.00 h Auferstehungsamt f. + Pfarrer Ernst Sonntag
anschließend Beisetzung auf dem kath. Friedhof