Retro-Disco im Mengeder Saalbau war Riesenerfol
Kurz nach dem Einlass waren bereits alle Sitzplätze vergeben. Feiern im Stehen – kein Problem. Die Partiegäste erinnern sich noch gut daran, dass in der Diskoszene der 70iger Jahre Stehplätze an der Tagesordnung waren. Punkt 20:00 Uhr war Schluss mit der Warmlaufphase, die Dank der kühlen Getränke, serviert von den fleißigen Helfer/innen des Heimatvereins Mengede, recht kurzweilig verlief.
Als Diethelm Textoris, alias “DJ Tex”, sich als “Yesterday Man” vorstellte, hatte er sein Publikum voll im Griff. Er hat nichts verlernt, seit er als Student in den 70igern im “Mini Expresso” in Oestrich als DJ sein Taschengeld aufbesserte. Und so begann der “Yesterday Man” mit dem gleichnamigen Titel von Chris Andrews, der auch sofort für eine volle Tanzfläche sorgte. Das sollte sich im Partieverlauf auch nicht mehr ändern. Es ging weiter mit Chris Andrews bis zu einem deutschen Titel von ihm. Das war dann Peter Orloff mit ein Mädchen für immer. Weiter war leichte Disco Musik angesagt mit den Titel Paloma Blanca von George Baker Selection oder auch Sun of Jamaica mit der Goombay Dance Band. Natürlich durften in diesem Block auch Modern Talking mit Cherry Cherry Lady nicht fehlen.
Nach einer Stunde „Abtanzen“ war die erste Tanzpause mit leiseren Tönen angesagt. Wolfgang Schlesiger und Wilfried Gorner präsentierten als „Fab Two“ die Lieder der „Fab Four“. Begleitet von den eigenen Gitarren sang Wolfgang bekannte Beatles Lieder wie „A hard day’s night“, „All my loving“ und beendete die Session mit „She loves you“ in einer Mischung aus deutschen und englischen Textzeilen. Etwas schade war es, dass diese hörenswerten Beiträge vor allem im hinteren Saalteil wegen des dort vorherrschenden Geräuschpegels schlecht zu verstehen waren.
Unter dem Motto „The beat goes on“ ging es nahtlos mit wieder aufgedrehter Lautstärke weiter. Auf dem Plattenteller drehte sich „Skinny minny“, das Lied, das Tony Sheridan in Hamburg mit den frühen Beatles aufgenommen hat, es folgte die „Pretty Woman“ und „Wooly Bully“, das immer wieder gern völlig sinnfremd mit „volle Pulle“ übersetzt wird.
„Volle Pulle“ boten dann die beiden Stargäste des Abends, Sabine Hoell und Patrick Pelzer von der Nellie Garfield Band. Im aufeinander abgestimmten weißen Outfit, vollem stimmlichen und körperlichen Einsatz lieferten sie einen mitreißenden 40-minütigen Showteil. Sängerin Sabine sang und zeigte sich auch als „The Best“ und Patrick schmetterte die Neue Liebe, die wie ein neues Leben ist, vom Tisch in den Saal, wobei die Mengederin Astrid sich zu ihm gesellte und auf dem Tisch eine Tanzeinlage bot.
Das Motto des weiteren Abends hieß: „Jetzt geht die Party richtig los“. Da gab es alles, was bisher musikalisch noch nicht zum Zuge gekommen war, von der Neuen Deutschen Welle über Twist und Rock’n Roll zu den etwas härteren Klängen von „Born to be Wild“ bis „Smoke on the Water“. Die Tänzer wurden nicht müde, erst gegen 1 Uhr wurde die Tanzfläche leerer. Da wurden auch melancholische Wünsche nach langsameren Titeln erfüllt, nach Peter Maffays „Du“ und dann begrüßten die Berge der „Sierra Madre“ wie die letzten Tänzer den frühen Morgen. Die schickte „DJ Tex“ dann um 2 Uhr mit dem Evergreen „Auf Wiedersehn“ nach Hause. Ein Wiedersehen soll es im nächsten Jahr geben, wenn das Motto wieder heißt: „Remember your feelings“.