„Sicherheit im privaten, im öffentlichen und im virtuellen Raum!“ – Präventions-Stammtisch im Heimathaus
Bereits am 2.4., dem ersten Mittwoch des neuen Monats, war der April Stammtisch mit dem Thema der „Weisse Ring e.V. stellt sich vor,“ wieder einmal etwas ganz Besonderes.
Volker Marek, Mitarbeiter der Außenstelle Dortmund und Leiter Opferhilfe/Prävention, konnte mit seinem kurzweiligen Vortrag die Zuhörer in seinen Bann ziehen. Das Thema weckte so viel Interesse, dass das Heimathaus mit gut 40 Besuchern einmal mehr gut besucht war.
Nach einer kurzen Vorstellung, bei der er seinen Werdegang und sein Aufgabengebiet beim Weissen Ring kurz erläuterte, stieg er in die vielschichtige Thematik ein.
Der Weisse Ring ist ein eingetragener Verein. Unter dem Motto „Damit Opfer nicht rechtlos bleiben“ hilft er Kriminalitätsopfern. Er ist Deutschlands größte und einzige bundesweit tätige Hilfsorganisation, die diesen Bereich abdeckt. Er hat 41.000 Mitglieder, 2.700 ehrenamtliche Helfer*innen, 18 Büros und 400 Außenstellen. Es gibt eine eigene Akademie, in der die Mitarbeiter in Grund-, Haupt- und Fachseminaren für ihre oft schwierigen Aufgaben geschult werden.
Gegründet wurde er 1976 von Eduard Zimmermann (Moderator Aktenzeichen XY) und seiner Ehefrau in Mainz, noch heute der Hauptsitz. Eine Mitgliedschaft ist schon für € 2,50 monatlich möglich.
Die Hilfeleistungen erfolgen auf unterschiedlichsten Ebenen. So gibt es die materielle (Sofort)Hilfe in einer Notlage. Wenn erforderlich erfolgt sie schnell und unbürokratisch in notwendiger und angemessener Form. Aber auch die Begleitung bei Behördengängen, die Vermittlung von Rechtsanwälten und medizinischer Hilfe, Beistand vor Gericht sowie Rechtshilfe im Strafrecht oder Sozialrecht sind möglich.
Der Weisse Ring bekommt keine öffentlichen Fördermittel. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich durch die Mitgliedsbeiträge, Spenden, Zuweisungen von Geldbußen durch Gerichte / Staatsanwaltschaften, testamentarische Verfügungen wie Erbschaften und Vermächtnisse sowie sonstige Einnahmen (Zinsen, Lizenzgebühren).
Eine besonders wichtige Aufgabe ist die Prävention. Hier soll vorgebeugt werden, damit Straftaten erst gar nicht begangen werden. Das Sicherheitsgefühl im privaten und öffentlichen Raum, im virtuellen Raum per Telefon und Internet (Enkeltrick, Gewinnversprechungen u.Ä.) und die Gefahr an der Haustür (falsche Polizisten, Handwerker und Hilfesuchende) wird geschärft.
Sind sie Zeuge einer Straftat: auf keinen Fall wegsehen sondern im Rahmen der Möglichkeiten eingreifen. Genau beobachten und Tätermerkmale einprägen.
Keine Heldentaten vollbringen, helfen ohne sich selbst zu gefährden. Wenn nötig erste Hilfe leisten, den Notarzt und die Polizei verständigen und Andere zur Mithilfe auffordern.
Wichtig: Niemals Unbekannte in die Wohnung lassen. Die Polizei ruft niemals an.
Den Weissen Ring erreicht man über das Opfertelefon Nr.: 116 006. Auf Wunsch anonym, bundesweit und kostenlos, von 7:00 Uhr bis 22:00 Uhr;
Onlineberatung per Email: weisser-ring.de/onlineberatung , Reaktionen und Antworten binnen 72 Stunden oder über eine der 400 Außenstellen (Weisser Ring Dortmund, Alte Benninghofer Str. 4, 44263 Dortmund, Fon: 0231/98194850)
Nach einer kurzen Rauch- / Getränkepause, in der Volker Marek interessantes Informationsmaterial verteilte und Fragen beantwortete, begann der zweite Teil des Referates. Eine Aufführung des im Kripostammtisch im September 2023 angekündigte Theaterstück „Das passiert mir doch nicht …“ des #spontan Theater – präventiv in Dortmund war aufgezeichnet worden. Diese drei Spielszenen wurden – als Premiere- auf dem Stammtisch unseres Heimatvereins erstmals vorgeführt.
So wurden den Besuchern folgende Betrugsszenarien bildlich vor Augen geführt:
- Betrugstelefonat (LKA) zur Herausgabe von Wertgegenständen,
- ein Raub durch einen falschen Handwerker (Wasserablesung) und
- gefälschte Mails der Hausbank (Kontosperre/Datenabfrage)
Wichtig: Die Bank fordert nie Unterlagen an. Bei verdächtigen Anrufen sofort die Polizei verständigen.
Nach fast zwei Stunden beendete Volker Marek seinen kurzweiligen Vortrag und das Plenum dankte mit langanhaltendem Beifall. Er hatte es geschafft die Besucher mit einzubeziehen und von Anfang an „mitzunehmen“. Alle gestellten Fragen konnte er zufriedenstellend beantworten.
Dieser Stammtisch war ohne Frage mal wieder ein Höhepunkt.
Hans Ulrich Peuser bedankte sich bei dem Referenten mit einer Flasche „Remigiustropfen“.
Bei einem Kaltgetränk und regen Gesprächen klang der Stammtisch aus.
Die Spielszenen „Das Passiert mir doch nicht…“ werden in 2024 in Dortmund noch fünf Mal aufgeführt (siehe Plakat).
Text und Fotos: Franz-Josef Fedrau