Auf dem Talsperrenweg von Hagen zur Hasper Talsperre

Die zurückgelegte Wanderstrecke.

Diesmal passte alles. Die Züge und Busse waren pünktlich, keine langen Wartezeiten beim Umsteigen, eine fußfreundliche Wanderstrecke mit nur geringem Asphaltanteil, eine sehr schöne, abwechslungsreiche Gegend und herrliches Frühlingswetter. Und eine Gruppe von 17 Wandernden, die gut gelaunt und kommunikativ diese Wanderung genossen.

Wanderstart war der Hagener Markt, den wir nach etwa einer Stunde Fahrzeit erreichten. Schon kurz nach dem Aussteigen aus dem Bus entdeckten wir das Wanderzeichen T für den Drei-Türme-Weg, dem wir auf dem ersten Teil unserer Wanderung folgten. Sehr schnell ging es zur Sache, in steilen Serpentinen auf den Goldberg. Auf halber Höhe bogen wir in Richtung Stadtgarten ab, wo wir auf das weiße Andreaskreuz für den Talsperrenweg trafen. Der Weg führte direkt in den Hagener Stadtwald und dann im stetigen Auf- und Ab weiter zur Hinnenwiese. Lange Zeit begleitete uns der Wehringhauser Bach zur Rechten in einem tiefen Taleinschnitt. Im angrenzenden Wildgehege waren gleich mehrere Wildschweine zu entdecken. Ein Zaun sorgte für ihre und unsere Sicherheit. Das helle Grün der frisch sprießenden Blätter ringsum erfreute unsere Augen, immer wieder waren auch blühende Kirschbäume auszumachen. Obwohl das Thermometer seit dem Morgen gleich um mehrere Grade geklettert war, sorgten die Bäume für angenehme Kühle. Zwischendurch sorgte Heinrich einmal wieder für einen ziemlichen Schreck, als er nach einem kleinen Verlaufer einen Steilabstieg wählte, nicht genug bremsen konnte und auf den Boden knallte. Dass nichts mehr passierte, hatte er seinem geschickten Zu-Boden-Gehen und wieder einmal einer Portion Glück zu verdanken. 

Die Wandergruppe an der Karl Ewald-Quelle.

Die Waldgaststätte „Hinnenwiese“, die mit ihrem einladenden Biergarten für eine Einkehr zur Mittagszeit bestens geeignet gewesen wäre, hatte leider seit einiger Zeit den Donnerstag als zweiten Ruhetag auserkoren. Aber Picknickpausen auf Baumstämmen haben ja auch ihren Reiz. Hinter der Hinnenwiese gab es dann allerdings ein Wegstück entlang der Kettelbachstraße, das wegen des Autoverkehrs und fehlendem Randstreifen bzw. Fußweg recht unangenehm war. Nach gut einem Kilometer konnten wir dann nach rechts abbiegen und hatten wieder einen besseren Untergrund unter den Füßen. Nur Heinrich hatte wieder Pech. Diesmal knickte er mit dem Fuß um und konnte das Ziel nur noch leicht humpelnd erreichen. Das Gesetz der Serie hatte mal wieder seine Gültigkeit gezeigt.

Wir gingen am Landeplatz Hagen-Wahl vorbei und dann recht steil abwärts zur Hasper Talsperre, die idyllisch in einem Talkessel liegt. Sie wurde in den Jahre 1901 bis 1904 gebaut und staut das Wasser des Hasper Baches. Mit einer Wasseroberfläche von knapp 19 ha gehört sie zu den kleineren Talsperren des Sauerlandes, ist trotzdem aber bedeutend für die Kette der Trinkwasserversorgung. Wir wendeten uns nach rechts, gingen ein Stück am See entlang und erreichten die Staumauer. Als wir dort vor einem Bauzaun standen, merkten wir, dass der Uferweg im Augenblick wegen Bauarbeiten eigentlich für Fußgänger gesperrt ist. Mit etwas Geschick konnten wir das Hindernis überwinden und mussten nicht wieder zurück den Berg hinauf. Oberhalb des Hasper Baches ging es bis zum sogenannten Plessen-Viadukt, das an die ehemalige Kleinbahn Haspe, Voerde, Breckerfeld erinnert. Die hatte hier einen Haltepunkt, der in früheren Zeiten vor allem von Ausflüglern genutzt wurde. 

Auch das Café Restaurant „Plessen“ an der Staumauer hatte Ruhetag. Zum Glück war es aber jetzt nicht mehr weit bis zu unserem Tagesziel, der Bushaltestelle „Am Werre“ an der Hagener Straße. Schon vier Minuten nach unserer Ankunft kam der Bus in Richtung Hagen Hauptbahnhof. Unsere Wanderbilanz konnte sich sehen lassen: 14 km Wanderstrecke, 430 m Aufstieg und 330 m Abstieg mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,5 Km/h.

Text und Fotos: Diethelm Textoris