„Lieder der Großstadt“ – ein musikalischer Streifzug durch Berlin, Hamburg, Köln und das Ruhrgebiet“

Ein buntes Programm gestaltete der Heimatverein Mengede am Samstagabend. Über 80 Besucher begleiteten begeistert die Künstler auf ihrer Rundreise durch deutsche Metropolen.

Dabei kann man sicher von einer ungewöhnlichen Zusammensetzung des Ensembles sprechen. Die Reisebegleiter waren: Diethelm Textoris (Moderation & Gesang), Monika Siewert (Gesang), Friedhelm Stolle (Gesang), Lena Rokita (Violine), Heinz Weckendrup (Akkordeon) und Hans-Ulrich Peuser (Klavier). Matthias Willing, der am Kontrabass die Sache abrunden sollte, fiel leider berufsbedingt kurzfristig aus.

Wie immer war die Moderation bei Diethelm Textoris in guten Händen. Er führte humorvoll durch das Programm, wobei er mit seinem Hintergrundwissen und vielen Anekdoten den Vortrag bereicherte.

Startpunkt war Berlin, die alte Reichs- neue Bundeshauptstadt. Mit dem „Wiener Praterleben“ von Siegfried Translateur wurde der musikalische Streifzug eröffnet. In den 1920ern Jahren wurde das Stück unter dem Namen „Sportpalastwalzer“ bekannt und ist die Hymne der Sechstagerennen im Berliner Sportpalast. Auch in unserer Westfalenhalle war sie während der „SIX DAYS“, die es leider nicht mehr gibt,  der Ohrwurm. Die erforderlichen Pfiffe – von Friedhelm Stolle- waren laut und deutlich zu hören.

Bei dem Gassenhauer „Das ist die Berliner Luft“ war auch dem Letzten klar, welche Metropole im Mittelpunkt stand.

Monika Siewert interpretierte  „Lieber Leierkastenmann“, „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“ und „Ach Gott, was sind die Männer dumm“ (aus der Operette  „Drei alte Schachteln“). Dabei begeisterte sie mit ihrer „Berliner Schnauze“.

Nach den „Kreuzberger Nächten“ ging es mit dem „Sonderzug nach Pankow“ weiter in den Norden, in die Hansestadt Hamburg.

Diethelm erinnerte an Freddy Quinn und machte sein „Heimweh nach St. Pauli“ deutlich. Dieses Lied von Lothar Olias war schon lange vor dem bekannten Film und dem Musical ein Ohrwurm.

„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ fehlte natürlich auch nicht und erinnerte an den großen Hans Albers. Aber auch Marlene Dietrich, Curd Jürgens und Freddy haben diesen Song interpretiert.

Passend zu St. Pauli sang Monika  „In Hamburg da bin ich gewesen“, eine Moritat aus dem Hamburger Dirnenmilieu.

Das ganze Auditorium konnte dann bei „Eine Seefahrt, die ist lustig“ und dem Shanty „Rolling Home“, der stark die Sehnsucht der Seeleute nach Hamburg ausdrückt, einstimmen und mitsingen, um danach in die wohlverdiente Pause zu gehen.

Erholt konnte nun die rheinische Metropole Köln angesungen werden, die Heimatstadt des großen Volksschauspielers Willy Millowitsch. In Erinnerung an ihn erklang das stimmungsvolle „Das Herz von Köln“.

Mit „Ich will keine Schokolade“, eindrucksvoll von Monika vorgetragen, erinnerte die Interpretin an die unvergessene Trude Herr, die Frontfrau von Kölle.

Nach „Heimweh nach Köln – ich will zu Fuß nach Kölle jon“ von Willi Ostermann und „Man müsste noch mal 20 sein“ von Willy Schneider, beides Lieder, die voller Inbrunst mitgesungen wurden, ging es natürlich in die fünfte Jahreszeit, den Karneval. Mit der Hymne „Rut sin de Ruse“ von Robert Jung verließen wir das Rheinland und kamen zu der größten europäischen Metropole, unserem Ruhrgebiet.

Eines der bekanntesten Lieder entstand zu der Zeit, als der Himmel über der Ruhr noch tief grau und nicht blau war. „Der Mond von Wanne Eickel“ wurde von Friedel Hensch und den Cypris 1962 bundesweit bekannt gemacht. Unter dem gleichen Namen kam auch ein leckerer Likör auf den Markt.

Die Kunstfigur Adolf Tegtmeier (Der Schwiegermuttermörder / Mensch bleiben) des Schauspielers und Komikers Jürgen von Manger war ebenfalls in Wanne- Eickel zu Hause. In Erinnerung an diesen beliebten Mimen sang Diethelm „Bottroper Bier“ (Melodie: Griechischer Wein), und alle sangen mit.

Dabei durfte natürlich der Fußball nicht vergessen werden. Nach dem 6:2 Kantersieg vom Nachmittag  sangen alle hingebungsvoll die „Ode an den BVB  – Leuchte auf mein Stern Borussia“ (Text Bruno Knust). Hierbei ging  Lena Rokita durch die Reihen der Zuschauer und zauberte kunstvoll auf ihrer Violine.

Wie es schon Tradition im Heimathaus ist, erklang zum Abschluss das „Steigerlied – Glück auf, der Steiger kommt“.

Da von den Anwesenden vehement eine Zugabe gefordert wurde, stimmten die Künstler das „Remigiuslied (Mengeder Heimatlied) „ an. Dieser Karnevalsschlager von 1954, den Franz-Heinrich Veuhoff und Wilfried Jürgens 2014 „ausgegraben“ hatten, wird immer wieder gerne bei den Konzerten und  Singabenden im Heimathaus als Ausklang angestimmt.

Als man nach dem Konzert noch bei einem leckeren Kaltgetränk den Abend ausklingen ließ, war die Zufriedenheit und die Vorfreude auf weitere Konzerte bei allen Beteiligten groß.

Das war mal wieder eine richtig unterhaltsame Veranstaltung!