Für den März Stammtisch im Heimathaus konnte Dr. Frank Brandstätter, der Direktor des Dortmunder Zoos gewonnen werde. Er referierte er über den Zoo (ehemals Tierpark) und über die oft schwierige Partnersuche bei den Tieren.

Nordrhein Westfalen ist das Bundesland das mit über 20 Zoos / Tierparks die größte „Zoodichte“ verfügt. Dabei sind die kleineren Tier- und Vergnügungsparks noch nicht einmal mitgezählt. Das hängt auch damit zusammen, dass im ehemaligen grauen „Ruhrpott“ jede Großstadt ihren eigenen Zoo beanspruchte. In diesem Spektrum hat Dortmund mit seinen gerade mal 64 Jahren noch eine relativ junge Anlage und die größte in unserem Bundesland. Mit etwa 230 Tierarten und über 1.500 Tieren auf  28 Hektar ist er ein beliebtes Ausflugs- und Freizeitziel. Träger der Einrichtung ist die Stadt.

Neben dem Freizeitwert ist der Stellenwert in den Bereichen Bildung und Wissenschaft mittlerweile weltweit anerkannt. Mit dem Schwerpunkt „Südamerika“ ist der Zoo führend bei der Zucht des vom Aussterben bedrohten Großen Ameisenbären, von dem auch das internationale Zuchtbuch in Dortmund geführt wird. Bei den Nashörnern kann man eine ganze Herde bewundern, nicht –wie oft- nur Einzeltiere.Die Wohngemeinschaft im Regenwaldhaus, die Sumatra- Orang-  Utans und Schabracken- Tapire bilden, ist auch ziemlich einzigartig. Viele vom Aussterben bedrohte Tierarten kann man nur noch in Tiergärten bewundern. So leisten die Zoos mit dem sogenannten „Arche-Noah Effekt“ einen großer Beitrag  zum Erhalt der Artenvielfalt. Viele der in Gefangenschaft  aufgezogenen Tiere können wieder in ihrer Heimat ausgewildert werden.

Für Schulklassen, Familien und Kinder werden gesonderte  Themenführungen angeboten. Beliebt sind auch die Kindergeburtstage, die ganzjährig gebucht werden können. Ein besonderes Highlight ist der Star-  Wars-  Tag (Titel: Die Tiere im Star Wars Universum), der am kommenden Sonntag, den 5.3. von 10 – 16 Uhr bereits zum siebten Mal stattfindet.  Der Star-Wars-Fanclub „Krayt Riders“ präsentiert u.a. tierische Wesen fremder Planeten und bietet eine Lichtschwertschule für Kinder an. Auch Darth Vader und Kollegen fehlen nicht – wer mutig genug ist, kann sich mit ihnen fotografieren lassen. Wegen erhöhter Besucherzahlen wird die Anreise mit Bus und Bahn empfohlen.

Ein unerfreuliches Thema, das auch angesprochen wurde, sind die immer wieder auftretenden Diebstähle von Zootieren. Laut Dr. Brandstätter treten sie immer wieder auf und sind nicht zu vermeiden. Sie verursachen oft Schäden, die irreparabel sind. So waren die beiden  2015 gestohlenen Zwergagutis  das einzige Zuchtpaar in Europa. Mit ihrem Verlust war die Zucht in Dortmund beendet. Aber auch Zwergseidenaffen und ein Humboldtpinguine wurden geraubt, bzw. bei Raubversuchen tödlich verletzt. Zwar wurde ein neuer Zaun rund um das Gelände errichtet, doch solange die Tiermafia Abnehmer findet, wird es immer wieder zu diesen Übergriffen kommen. Ein Schutz ist nicht möglich und Versicherungen gibt es nicht.

In der anstehenden Pause wurden die Getränke aufgefrischt und es konnten Fragen gestellt werden. So erfuhren wir, dass das Amazonashaus in die Jahre gekommen ist. Die Renovierung ist zu teuer, so dass wahrscheinlich der Abriss und Wiederaufbau anstehen.

Hunde sind im Gegensatz zu Gelsenkirchen im Zoo Dortmund nicht erlaubt, und daran wird sich zum Leidwesen der Besitzer auch künftig nichts ändern.

Auf der Anlage leben auch drei Hauskatzen, die als „Angestellte der Stadt Dortmund“ ihr jeweiliges Revier gegen streunende Artgenossen verteidigen und so für Ordnung sorgen.

Im zweiten Teil des Abends war das Thema die Partnersuche für die im Zoo lebenden Tiere. Die gestaltet sich oftmals äußerst schwierig. Obwohl mit Hilfe der internationalen Zuchtbücher schon eine Menge Kriterien vorab abgeglichen werden, ist die Zusammenführung selten sofort erfolgreich. Diese Schwierigkeiten erklärte der „Zoochef“ mit Verhaltensbeispielen bei den unterschiedlichsten Tieren (Pfau, Rotrückensalamander, Faultiere und Affen). Nicht selten setzt es für die Männchen Nichtbeachtung und Hiebe. Wenn sich die Tiere nicht mögen, ist die Chance oft gleich „0“.Wichtig ist die gegenseitige Zuneigung. Wenn es nicht passt, bleibt der gewünschte Erfolg (Nachwuchs) aus.

Es ist wie bei uns Menschen: „Liebe ist, wenn alles stimmt!“

Zum Abschluss bedankte sich Hans Ulrich Peuser für den kurzweiligen, launigen und sehr informativen Abend. Er überreichte die obligatorische Flasche „Remigiustropfen“. Als besondere Überraschung  übernahm der Heimatverein für ein Jahr die Patenschaft für ein Reh im Dortmunder Zoo. Dr. Brandstätter bedankte sich, da diese Art der Finanzierung voll den Tieren zu Gute kommt.

Wer mehr über den Dortmunder Zoo erfahren möchte kann diesem Link folgen:

https://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/zoo_dortmund/start_zoo/