Aus Nummer 3 wurde Nummer 1

„Gespräch am Brunnen“ Titelt Nikolaus Knupfer seine Plastik, deren Aufstellung die Bezirksvertretung am 07.12.1988 beschloss

Zwei Frauen, die sich unterhalten und ein kleines Kind, das an der Hand seiner Mutter zerrt, weil es sich langweilt und lieber zum nahen – von den Stadtwerken (heute DEW) aufgestellten – Trinkwasser-Brunnen möchte, verkörpern das jüngste Denkmal im Stadtteil Mengede. Standort ist die „Barriere“ zwischen „Am Amtshaus“ (früher Castroper Straße) und Mengeder Straße, vor dem Amtshauspark. Bei der Bronze-Gruppe handelt es sich um ein Geschenk der Sparkasse Dortmund.
Ausgewählt wurde sie 1988 vom Kulturausschuss der Stadt Dortmund und von der Mengeder Bezirksvertretung. Insgesamt lagen 28 Entwürfe vor, von denen drei in die engere Wahl kamen. Favorit bei der Preisvergabe war der mit 2500 DM ausgezeichnete Entwurf des Bildhauers Enrique Asensi aus Wickede-Ruhr. Er stellte einen Artisten dar, der mit fünf Seilscheiben jonglierte. Mit seiner Vorstellung orientierte sich der Künstler an der Form des Trinkwasserbrunnens.
Doch der Wickeder hatte sich zu früh gefreut. Denn die Entscheidung fiel schließlich ganz anders aus. Die Bezirksvertretung befürwortete nämlich am Ende die mit „nur“ 1000 DM dotierte Personengruppe des Gewinners des 3. Preises, Nikolaus Knupfer.
„Gespräch am Brunnen“ Titelt Nikolaus Knupfer seine Plastik, deren Aufstellung die Bezirksvertretung am 07.12.1988 beschloss.
Auch der Bildhauer aus Essen hatte den Brunnen bei seinem Entwurf, den er dann auch „Gespräch am Brunnen“ nannte, mit einbezogen. Im Text, mit dem er seine Vorstellungen erläuterte, hieß es wörtlich: „Zwei Frauen haben sich nach dem Einkaufen getroffen und erzählen ein wenig. Das kleine Kind findet den Trinkwasserbrunnen viel interessanter als das Gespräch der Mutter und schaut mit großen, neugierigen Augen hoch und folgt dem Wasserverlauf.“
Idee des Knupfers: „Durch eine alltägliche Situation einen Denkanstoß zu geben: Werdet wie die Kinder und die Welt wird voller Wunder sein. Bleibt innerlich jung, verlernt nicht das Erstaunen, Endecken und sich Wundern, und vieles wird in neuem Licht erstrahlen.
Aber auch ohne diese Definition passt die Bronzegruppe ideal zum gegenüber liegenden Marktplatz. Allerdings „lebt“ sie angesichts der immer dreister und rücksichtsloser werdenden Metalldiebe nicht ganz ungefährlich. Einen Kidnappingfall hat sie schon vor einigen Jahren überlebt. Über Nacht hatten Diebe das Kind „entführt“. Man fand es in einem Garten in Nette wieder.