Der Tag des offenen Denkmals 2015 stand unter dem Motto “ Handwerk, Technik, Industrie“
Die Eröffnungsveranstaltung für Dortmund fand in diesem Jahr auf der ehemaligen Zeche Adolf von Hansemann in Dortmund Mengede statt. Nach der feierlichen Begrüßung durch den Dortmunder Oberbürgermeister Ulrich Sierau in der Kaue konnten die historischen Tagesanlagen, zahlreiche Werkstätten und das Bildungszentrum Hansemann der Handwerkskammer Dortmund besichtigt werden. Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche sowie diverse Informationsstände rundeten das Angebot ab.
Das Angebot unseres Heimatvereins war eine Radtour von Hansemann zum Heimathaus mit anschließender Führung durch Alt- Mengede. Für diese Tour hatte Franz-Josef Fedrau die folgende Route geplant und einen „Waschzettel“ für die rund 30 Teilnehmer vorbereitet.
Wir starten um 13:00 Uhr „Am alten Torhaus des Bergwerkes Adolf von Hansemann“.
1873 begann man mit dem Abteufen, von 1896 bis 1967 wurde Kohle gefördert, am 30.6. 1967 wurde die Zeche endgültig stillgelegt.
Der Hansemannpark mit der Skaterbahn, den Spielplätzen und der Hundewiese ist mittleiweile eine beliebte Freizeitstätte. Hier finden diverse Veranstaltungen wie z.B. der Mengeder Ferienspaß statt. Vormals waren hier die Kokerei und die Benzolanlage des Bergwerks untergebracht, so dass der Boden aufwendig saniert werden musste (in den frühen 1990-er Jahren).
An der Ammerstraße unterqueren wir die die S- Bahn und fahren durch ein Neubaugebiet zur Katholischen St. Josef Kirche in Nette.
Erbaut und eingeweiht 1911 war sie eine „Filialgemeinde von St. Remigius in Dortmund Mengede“ und diente den vielen aus Osteuropa kommenden Bergarbeitern als kirchliche Heimat.
Über die Wodanstraße und die Paul- Gerhardtstraße erreichen wir das Schulzentrum Nette.
Es beherbergt das Heinrich Heine Gymnasium und die Albert Schweitzer Realschule. Richtfest und Umzug in die fertiggestellten Hauptgebäude fanden Jahre 1976 statt.
Über den Parkplatz des Hallenbades kommen wir zur Mengeder Straße, die wir an der alten „Netter Post“ überqueren und in die „Musiker Kolonie“ fahren (man achte auf die Straßennamen).
1912 erbaut, wurde 1943 die Brahmsstraße durch Bomben total zerstört, die Strauß- und die Händelstraße zu einem großen Teil. 1950 – 1952 wurde die Kolonie wieder aufgebaut und in den 80-er Jahren großzügig renoviert.
Zurück auf der Mengeder Straße unterqueren wir die Köln Mindener Bahn (seit 1847) und biegen rechts in das Erdbeerfeld, ein aktuelles Neubaugebiet.
Links sehen wir den alten Osthoff, Gut Kemna oder auch Schulte- Tockhaus genannt, ein Anwesen, das sich seit 1276 nachweisen lässt, aber bedeutend älter ist.
Vorbei an dem 1999 geschlossenen Krankenhaus Hausemannstift, das jetzt als Seniorenheim genutzt wird, kreuzen wir in einem Kreisverkehr die Ellinghauser Straße, fahren in den Eckei hinein und erreichen das „Gut Altmengede“.
Das alte Rittergut mit Brücke und Tor lag ursprünglich auf der anderen Seite der Emscher. Die ältesten Nachweise stammen aus 1258.
Weiter folgen wir dem Eckei bis zum Haupteingang des Mengeder Volksgartens.
In dieser über 100 Jahre alte „grünen Lunge“ Mengedes befinden sich neben Spielplätzen auch Sportanlagen, wie das Volksbank Stadion, das den Fußballern von Mengede 08/20 (Westalenliga) als Spielstätte dient.
Durch den Volksgarten fahren wir an den Herrentheyer Bach, dem wir kurz folgen, bevor wir an der Waltroper Straße unser erstes Ziel erreichen, das Fachwerkwohnhaus „Am Schlagbaum zu Mengede“ (siehe Nr. 47 in der Broschüre Tag des offenen Denkmals).
1773 fertiggestellt wurde das Haupthaus 2009/2010 von den heutigen Eigentümern denkmalgerecht wieder instand gesetzt. Es finden Führungen, Ausstellungen und Demonstrationen statt und leckerer Flammkuchen und kalte Getränke werden angeboten.
Nach unserer Pause fahren wir weiter durch die „Mengeder Heide“, ein beliebtes Wohngebiet mit angrenzendem Naturschutzgebiet. Auf der Siegenstraße überqueren wir die Emscher, folgen ein kurzes Stück dem Emscherweg und kommen zu den Ruinen des Hauses Mengede.
Das ursprüngliche Wasserschloss war Stammsitz der Ritter von Mengede. Die Bewohner der Häuser Mengede und Bodelschwingh bestimmten mehr als fünf Jahrhunderte die Geschicke des Dorfes Mengede. Errichtet in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde es 1968 bis auf die Grundmauern abgerissen.
Damit haben wir unser Ziel erreicht. Wir befinden uns im alten Zentrum von Mengede, am Heimathaus am Widum im Schatten der Ev. Remigiuskirche (siehe Nr. 48 in der Broschüre Tag des offenen Denkmals).
Ende des Waschzettels und der Radtour
Hier erwartete uns schon Franz-Heinrich Veuhoff. Er erzählte uns die Geschichte Alt- Mengedes und unseres Heimathauses, der ehemaligen Gaststätte Ellinghaus. Wie immer würzte er die Erzählungen mit eigenen Erinnerungen und „Überlieferungen alter Mengeder“ und zeigte alte Fotos und Karten. Weiter ging es in die Evangelische Remigius Kirche. Auch hier konnte Franz-Heinrich die lange und ereignisreiche Historie (Entstehung in der Mitte des 13. Jahrhunderts) mit Erinnerungen seiner Jugend würzen. An der Orgel gab Hans Ulrich Peuser unserem Besuch den musikalischen Rahmen. Weiter ging es zum Bodendenkmal „Haus Mengede“ und in den von Grund auf restaurierten Westfalenhof(siehe Nr. 49 in der Broschüre Tag des offenen Denkmals). Obwohl es schon relativ spät war, bekam unsere Gruppe noch eine „Extra“-Besichtigung, in der wir über die Umbaumaßnahmen informiert und die bereits sanierten Räume besichtigt werden konnten.
Noch einmal Vielen Dank für die freundliche Aufnahme im Westfalenhof und am Schlagbaum!
Wie immer, saßen wir nach diesem wirklich informativen Denkmaltag in unserem Heimathaus zusammen, wo wir bei einer kühlen Erfrischung die gemachten Erfahrungen und Eindrücke verarbeiten und austauschen konnten.