Rückblick auf die Geschichte der Straßenbahnlinie 5 in Dortmund-Mengede – ehem. Endstelle 1923 – 1958
Im Auftrag des Heimatvereins schuf Detlef Bechinie von Lazan die Skulptur, die an den Standort der ehemaligen Endstelle der Straßenbahnlinie „5“ erinnern soll. Die Arbeit entstand in der Werkstatt des Nahverkehrsmuseum Dortmund am Mooskamp. Mitarbeiter der Abteilung Stadtgrün unter Leitung von Dirk Lehmhaus begannen am 17. Dezember 2020 mit dem Aufbau.
Die Straßenbahn, weiterführend bis Waltrop geplant, endete bis 1958 unmittelbar vor dem evangelischen Friedhof, der beim Bau des Schienenkörpers 1922/23 bis an die gegenüberliegenden Häuser der Mengeder Straße reichte. Am größten Kreuzungsbereich im Stadtbezirk begann zur Bauzeit der Linie 5 die Mengeder Schulstraße, die Dönnstraße und die Rigwinstraße und durchquert wurde der Knotenpunkt noch durch die Mengeder Straße. Durch den Autobahnbau kam 1938 als sechster Straßenzug die Schaphusstraße hinzu, die als Ortsumgehung den alten Ortskern von Durchreisenden fernhielt.
Nicht von ungefähr sprach und spricht der Volksmund von der „Spinne“, die 2011 ihren heutigen Ausbau bekam.
Die „Fünf“ im Spiegel der Zeit
14.12.1911 | Die Gemeinde beschließt einen Antrag an den Kreisausschuss zu richten mit dem Ziel, die Straßenbahnlinie auszubauen: Und zwar mit folgender Streckenführung: von Ickern – Mengede – Kolonie Hansemann – Bodelschwingh – Westerfilde – Nette. |
23.08.1922 | Baukommission schlägt vor und Gemeinderat stimmt zu, dass die Straßenbahnlinie bis auf die Waltroper Straße geführt werden soll. |
11.10.1922 | Die Straßenbahnlinie soll von der Dönnstraße bis zur Waltroper Straße verlängert werden. In diesem Zusammenhang verlangt der Siedlungspräsident, die Straßenbaufluchtlinie auf 36 m festzusetzen. Der Ausbau der Straße soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Für die Planung muss eine Fläche des Friedhofs in Anspruch genommen werden. |
02.12.1923 | Die Straßenbahnverbindung wird aufgenommen, die Fahrt endet auf der heutigen Spinne, durch den Friedhof ist eine Weiterführung der Linie nicht möglich. Die Schaphusstraße wurde 1938 als Ortsumgehung für den Verkehr zur Autobahn gebaut. |
30.01.1924 | Gemeinderatssitzung Mengede: Der Einbau einer Weiche an der Endstelle der Straßenbahn wurde genehmigt. Dadurch ist der Einsatz von Anhängewagen möglich. |
05.03.1924 | Am 5. März 1924 wird an der Ecke Rathenau-(Siegburgstraße) und Dönnstraße eine Haltestelle der Straßenbahn eingerichtet. |
17.04.1924 | Die Strecke Huckarde – Mengede wird auf 1200 V umgerüstet, Probefahrten erfolgen ab 1.7.1924 mit einem neuen „Mengeder Wagen“. |
19.12.1924 | Der erste Niederflurwagen kommt zum Einsatz. |
12.07.1927 | Die Straßenbahn erhält für den eingleisigen Ausbau Dönnstraße / Mengeder Straße einen eigenen Gleiskörper; Weiterführung bis Hombruch. |
01.03.1949 | Huckarde – Mengede alle 30 Minuten. |
01.04.1950 | Die Linie 5 fährt bis zur Nikolaikirche. |
01.11.1953 | Nicolaikirche – Mengede (15 Minuten Takt) Von der Haberlandstraße bis zur Dönnstraße ist die Strecke zweigleisig. |
1959 | Die Linie 5 erhält den GT 8. |
06.03.1959 | Die neue Endhaltestelle der „5“ zwischen Rigwin- und Dönnstraße auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Kümper wird mittags in Betrieb genommen. Gleichzeitig werden die Bushaltestellen an der Rigwinstraße zu einem Busbahnhof vereinigt. |
22.11.1959 | Großraum-Gelenkzüge ersetzen die alten „Hochbau“-Triebwagen und „U-Boot-Anhänger“. |
23.11.1962 | Umgestaltung der Endstelle Mengede. |
05.07.1964 | Linie 5 fährt nun nach Hörde, nicht mehr zur Nicolaikirche. |
Aug. 1967 | Am Busbahnhof wird das neue Gleisdreieck für die Linie 5 mit GT 4 in Betrieb genommen. Die Linie verkehrt ab dieser Zeit mit GT 4 von Linie 3. |
01.01.1971 | Linie 15 geht in Linie 5 auf, die 5 fährt Mengede – Westfalenpark – Hacheney/Tierpark. |
02.01.1979 | Die Linie 5 erhält N8C. |
01.01.1980 | Die Linie 5 wird als Teil des VRR zur Linie 405. |
02.06.1984 | Linie 405 Mengede – Hacheney wird zur Stadtbahn U 45. |
Sep. 1988 | Die am Westfalenpark endenden Kurse werden zum Westfalenstadion verlängert. |
31.03.1989 | Die letzte fahrplanmäßige „5“ fährt ab Kampstraße um 23.38 Uhr nach Mengede. Der N8C war mit einem Trauerflor bestückt und mit rund 100 Menschen fuhr der Wagen die Endstelle in Mengede an, die Linie U 45 Mengede – Westerfilde wird eingestellt. |
02.04.1989 | Am letzten Betriebstag ließen die Dortmunder Stadtwerke fünf Oldtimerzüge zwischen Hafen und Mengede in der Zeit von 11 – 16.00 Uhr (Fahrpreis 1,00 DM) pendeln. Ab 16.00 Uhr fuhren die Oldtimer gemeinsam die letzte Fahrt ab Mengede, Schlusslicht war der historische Wagen 115 mit dem Anhänger 510. |
25.03.2010 | Im Zuge des Neubaus „Aldi“ werden die letzten Stromleitungsmasten der Straßenbahnlinie an der Endstelle „Busbahnhof“ entfernt. |