Das Hochkreuz im Amtshauspark: Ein einzigartiger Blick in die Geschichte des katholischen Friedhofs
Das Hochkreuz ist einziger verbliebener, sichtbarer Hinweis auf den früheren katholischen Friedhof (1856-1900). Gestiftet wurde es bei Anlage des Friedhofs 1856 von den Eheleuten Theodor Markmann und Elisabeth geb. Möllmann aus Elmenhorst (heute Hof Wulhorst).
Aus Ruhrsandstein, mit einem gusseisernen Korpus und INRI Schild, wurde es 1856 gefertigt und hat als stummer Zeitzeuge mehr als 150 Jahre überstanden. Eingeweiht wurden Kreuz und Friedhof am 25.11.1856 von mehreren Geistlichen unter ihnen auch Pfarrer Auwermann, Pfarrer in Mengede von 1852 – 1871, der hier auch seine letzte Ruhe fand. Sein Grabstein liegt vor dem Kreuz, darauf ein Kelch mit der Inschrift: „Betet für den Pfarrer Auwermann, geboren am 25.08.1805, gestorben am 08.09.1871.“
Das Kreuz war zum einen durch Witterungseinflüsse, zum anderen durch Grafittischmierereien über die Jahre sannierungsbedürftig. Der Heimatverein Mengede hat in Absprache mit dem Eigentümer (katholische Kirchengemeinde St. Remigius), der Stadt Dortmund als Nutzungsberechtigte und mit der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund die Restaurierung des Denkmales übernommen, die vom Restaurator Dr. Christoph Hellbrügge 2006 ausgeführt wurde.
Vom Friedhof zum Park
Auf einer Dienstreise stellte ein hoher Beamter der königlichen Regierung Arnsberg 1852 fest, dass der Kirchhof der katholischen Gemeinde um die ehemalige kleine Kirche an der Freihofstraße herum als Begräbnisplatz zu klein sei. Landrat Pilgrim forderte daraufhin die Gemeinde auf, sich um einen neuen Beerdigungsplatz zu bemühen. Aus Kostengründen wurde vorgeschlagen, einen gemeinsamen Platz für die evangelische und katholische Gemeinde zu beschaffen, worauf man sich aber nicht einigen konnte.
Der Kirchenvorstand wurde von der Entscheidung in Kenntnis gesetzt und um eine Erledigung innerhalb von 14 Tagen gebeten. Es wurde darauf hingewiesen, einen Platz außerhalb des Ortes zu bestimmen, wie es die damaligen Bestimmungen für anzulegende Friedhöfe vorsahen.
Der Park entsprach den damaligen Vorgaben, lag weit weg vom Ort, denn das nächste Gebäude der Ortschaft war der heutige Burghof und bis zum Bahnhof waren alle Flächen nicht bebaut.
Ringsum wurde der Totenhof mit einer Hecke umschlossen, ein gusseisernes Tor zur Strünkedestraße hin schenkte Freifrau von Rump, geborene Schade aus Dellwig und die Pfosten lieferte der Gutspächter Diedrich Rohe von Haus Mengede. Diese Einrichtungen überstanden die Jahre nicht und auch die mächtigen Kastanien, die weit mehr als ein Jahrhundert den Eingang markierten, fielen den schweren Stürmen der letzten Jahre zum Opfer.
Eingeweiht wurde der „Gottesacker“ am 25.11.1856. Der 19jährige Heinrich Neuheuser aus Groppenbruch war der erste Verstorbene, der hier begraben worden war.
Nach Ablauf der Ruhefristen und Entwidmung als Friedhof verblieb das Grundstück im Eigentum der katholischen Kirchengemeinde, die der Stadt Dortmund durch Pachtvertrag 1979 das Recht einräumte, den ehemals stillen Ort im Mengeder Zentrum als Grünanlage zu verwenden.
fhv