Übernachten in Kanalrohren? Unmöglich! Der Vortrag des Referenten zeigt auf: Doch es geht!
Zum Stammtisch des Heimatvereins konnten die zahlreichen Besucher Dipl. Ing. Thomas Voßmerbäumer, von der Emschergenossenschaft begrüßen. Er ist zuständig für Instandhaltung der Kunstwerke des Emscherkunstweges und aktuell mit dem Projekt „dasparkhotel_inside-outsite (2022)“ am Hof Emscher-Auen beschäftigt. Sein interessanter Vortrag machte Appetit darauf, sich alsbald eine der drei Röhren am Rande des Hochwasserrückhaltebeckens zu reservieren.
Außen schlicht, Innen unerwarteter Komfort
Für den Österreichischen Künstler Andreas Strauß (52) ist es nach Ottensheim (Oberösterreich), Berne-Park (Bottrop) bereits der dritte Standort. Er legt mit seinen handwerklichen Fähigkeiten selbst Hand an, wenn es um Aufbau, Ausstattung und Gestaltung seiner Minihotelzimmer geht. Einen Namen für die umfunktionierten, robusten, standardisierten Kanalrohre hat er auch parat: er nennt sie Gastfreundschaftsgeräte, einen Rückzugsraum ohne sich vom Geschehen abzukapseln.
Von außen betont schlicht gehalten bieten sie im Innern unerwartet großen Komfort: volle Stehhöhe, Doppelbett, Stauraum, Licht, Strom und Bettwäsche. Bedenken, Unbefugte können die Kunstwerke einfach wegrollen, entkräftete Thomas Voßmerbäumer umgehend: „Jede einzelne Röhre wiegt 12 Tonnen. Da bewegt sich selbst bei größter Anstrengung absolut nichts“.
Jede „Suite“ bietet bei minimalem Raumvolumen maximal möglichen Komfort, um Erholung und Entspannung zu gewährleisten.
Schlafkomfort | Stauraum | Anschlüsse |
Doppelbett mit Eurofoam-Matratze, ergonomisch optimierten Betteinsatz. Fächer neben der Liegefläche mit Polstern und Decken. | Der Stauraum unter und neben der Liegefläche bietet ausreichend Platz für allerlei Reiseutensilien. | Ein Stromanschluss (220 Volt) zum Aufladen der Elektrogeräte, um die Digicam und das Mobilephone unterwegs nicht verdursten zu lassen. |
Der Preis pro Übernachtung beträgt 20 €. Die Anmeldung erfolgt über https://dasparkhotel.net/location/hof-emscher-auen/ Die Bewirtschaftung wird von Uwe Frisch, dem Betreiber des Hof Emscher-Auen, sichergestellt.
Kunstwerk „inside-outsite“ zur Naturbeobachtung
Unweit des Röhrenhotels gibt es ein weiteres Kunstwerk von Andreas Strauß. Ein aus Metallprofilen errichteter Unterstand. Die in unterschiedlicher Höhe geschnittenen Aussparungen eignen sich zur Beobachtung von Flora und Fauna. Es ist auch zum Schutz vor überraschenden Regengüssen geeignet.
Als Dank für den lebhaften Vortrag überreichte unser Vorsitzender Hans-Ulrich Peuser dem Referenten eine Flasche der beliebten „Emscherperle“.
Peter Kaufhold