Die diesjährige Radtour des Heimatvereins führte uns vom 3.9. bis zum 8.9. in den Kreis Minden – Lübbecke nach Hille- Rothenuffeln. Ziel war der „Pivittskrug“, ein seit 1860 bestehendes und heute mit Schwimmbad sowie weiteren Heileinrichtungen ausgestattetes Kurhaus.
Anreise war am Dienstag ( 3.9.) . Nach der Zimmerbelegung und einer kleinen Erfrischung startete gegen 15:00 Uhr das „Anradeln“. Unser Weg führte zunächst an den Mittellandkanal. Weiter ging es durch die Orte Südhemmern, Hartum, Unter- und Oberlübbe zurück zum Pivittskrug. So hatten wir uns nach 20 geradelten Kilometern das Abendbrot verdient und konnten den Abend ruhig (im Biergarten) ausklingen lassen.
Der Mittwoch (4.9.) begann für die ganz „Harten“ um 7:00 Uhr mit dem Besuch des Solebades. Nach dem Frühstück führte Paul Gausepohl dann die „Große Moortour“ an. Wieder ging es mit dem Rad am Kanal entlang Richtung Lübbecke. Dort wanderten wir über einen Knüppeldamm ins „Große Torfmoor“. Von einem Aussichtsturm hatten wir einen hervorragenden Ausblick auf die Flora und Fauna dieses unter Natur- und Landschaftsschutz stehenden Hochmoors in einer Größe von ca. 550 ha. Nach der Mittagspause im Freibad von Eichholz besuchten wir das MoorHus mit seiner interessanten Ausstellung (u.a. einer Moorleiche) und einer Filmvorführung über die Umweltbildung eines Hochmoores. Auf dem landschaftlich schönen Moorrandweg fuhren wir an Nettelstett vorbei in unser Hotel. Hier war noch genügend Zeit die nach rund 35 Kilometern müden Knochen im Solebad zu entspannen. Nach Abendessen und Ausklang (siehe Vortag) freuten wir uns auf die wohlverdiente Nachtruhe.
Am Donnerstag (5.9.) nahmen wir dann, nach dem schon eingespielten Morgenablauf, unsere „Königsetappe“ (50 Kilometer) in Angriff. Unser Ziel war Petershagen. Über den Mindener Yachthafen in Hahlen, das Weserkreuz und die Schleuse in Minden kamen wir auf den bekannten Weser- Rad-Weg, der uns nach Petershagen brachte. Vorbei am Schloss und der alten Fähre fuhren wir in die Altstadt, wo wir unsere verdiente Mittagspause machten. Auf unserer Rückfahrt durch das „Heisterholz“ und Friedewalde machten wir noch eine Pause beim Glasbläser in Hartum, wo es einmal mehr leckeren Kuchen gab. Abends nutzten wir das Sommerwetter aus und wurden begrillt. Der Ausklang war dementsprechend ausgiebig und wir ließen unseren Organisator Paul mit einigen Liedern hochleben.
Der Freitag startete mit etwas ganz Besonderem. Unser Hotelier gab uns die Möglichkeit des „Moortretens“. Um 7:30 Uhr standen wir bereits an der Stange und stampften mit den Füßen in einem Bottich mit warmem Moortorf. Dann ging es nach dem Frühstück auf eine „kleine“ Dorfrunde (immerhin noch ca. 40 Kilometer). An der Mühle Südhemmern (betrieben vom örtlichen Heimat- und Mühlenverein) konnten wir noch einmal richtig in der heißen Mittagssonne sitzen. Dabei wurde uns die Funktionsweise eines historische Backofens und dieser Windmühle erklärt, bevor wir über Hille , den Hafen Hille und Hartum zurück zum Pivittskrug fuhren. Vor unserem gemeinsamen Abend war dann noch der Besuch des Heimatvereines Rothenuffeln angesagt, der uns stolz seine drei „Heimathäuser“ zeigte. Vielleicht können wir ja im nächsten Jahr mit einem Gegenbesuch rechnen. Nach dem erfreulichen Länderspiel gegen Österreich saßen wir noch eine ganze Weile in der lauen Sommernacht.
Am Samstag (7.9.) stand der Besuch der Veranstaltung „Blaues Band der Weser“ in Minden auf dem Programm. Zunächst gab es eine „Bergprüfung“ an den Rand des Wiehen Gebirges. Dort fuhren wir Richtung Porta Westfalica bis unterhalb des Kaiser Wilhelm Denkmales und bogen, nach Besuch der neugotischen Lutherkirche in Barkhausen, an die Weser ab. Hier folgten wir dem Weser Rad Weg bis zur Schiffsmühle Minden. Direkt an der Weser machten wir eine Pause und konnten die Drachenbootrennen beobachten. Weiter ging es zum Weserkreuz und am Kanal entlang zurück zum Pivittskrug. Dabei haben wir unsere letzte Pause am Mindener Yachthafen beim „Berliner“ etwas überzogen. Auf der letzten Strecke wurden wir von einem ordentlichen Regenschauer überrascht und ziemlich angefeuchtet. Immerhin sind wir so noch einmal rund 40 Kilometer gefahren.
An unserem letzten Tag fiel die Abschlusstour ins Wasser. Mit Dunst, Nebel und Regen wurden wir geweckt, so dass keiner mehr große Lust hatte, sein Fahrrad zu bewegen. Nach dem Frühstück wurden die Koffer gepackt, die Räder auf den Autos befestigt und die Rückfahrt vorbereitet. Der einzige Aufreger war ein fehlender Autoschlüssel, der verschwunden blieb.
Wie wir schon am Vorabend festgestellt haben, waren diese sechs Tage wieder mal eine runde Sache. Auch der Wettergott war gnädig mit uns. Unser dickes Dankeschön galt Paul, der die gesamte Veranstaltung prima durchgeplant hatte.