Die Ev. St. Remigiuskirche gehört zu den ältesten Kirchen Westfalens. Die Anfänge von Kirche und Kirchspiel Mengede gehen vermutlich auf die Zeit Karls des Großen (768-814) zurück.
Darauf weist auch die Schutzherrschaft des fränkischen Nationalheiligen Remigius hin.
Zunächst gab es eine kleine hölzerne Kirche mit einem steinernen rechteckigen Chorabschluss, der 1989 bei archäologischen Ausgrabungen nachgewiesen wurde. Die Kirche erbaute man auf einer wahrscheinlich künstlichen Insel. Mengede war noch in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts ganz von Wasser umgeben.
Der heutige romanische denkmalgeschützte Kirchbau entstand unter dem Patronat des Prämonstratenserklosters Scheda in der Zeit von 1220-1250. Die spitzbogigen Wandarkaden im Chor zeigen den Übergang zur Gotik.
Die Ev. St. Remigiuskirche ist eine in Sandsteinquadern errichtete einjochige, dreischiffige Hallenkirche in der Form eines liegenden Kreuzes mit geradem Chor und einem kuppelartigen Kreuzgewölbe, getragen von mächtigen Pfeilern. Im Grundriss blieb die Kirche im Laufe der Jahrhunderte bis heute unverändert.
Der breite, quadratische und als kompakte Einheit wirkende, durch zahlreiche Rundbogenöffnungen belebte, ca. 50 m hohe Turm liegt nach Westen. Im Untergeschoss sind noch Mauerreste des mittelalterlichen Turms erhalten.
An der Nordseite der Kirche befindet sich ein spitzbogiges Stufenportal. Von den vier Portalen sind drei frei zugänglich. Das östliche Portal mit Kleeblattbogenabschluss ist heute von der 1900 angefügten Sakristei umbaut und so zum Innenportal geworden.
Der Kirchhof ist von einem hohen Gitter auf massivem Mauersockel umgeben und im Ring von Fachwerkhäusern umbaut. Diese zum sog. Widum gehörigen Bauten von Händlern und Gewerbetreibenden bildeten einst ein befestigtes, allseitig von Wasser umgebenes Dorf. Der Kirchhof diente bis 1860 als Friedhof.
An der östlichen Außenmauer der Kirche waren bis 2014 Grabplatten aus der Zeit von 1628-1851 aufgerichtet. Drei von ihnen wurden in den Eingangsbereich der Kirche verbracht, die beiden übrigen wurden im Eingangsbereich der Trauerhalle aufgestellt. Im 1914 angelegten Laubengang an der Südseite der Kirche befinden sich zwei gusseiserne Grabplatten von 1715.
Im Kircheninneren befindet sich Inventar aus 800 Jahren Bestand der Kirche – Renaissance-, Barock- und Jugendstilinventar.
Die Glocken
Älteste bronzene Glocke von 1515.
Inschrift: Maria vocor. O vos audite, voco vos ad gaudia vite. Defunctos plango, vivos voco, fulgura frango.
“Maria heisse ich. O höret, ich rufe euch zu den Freuden des Lebens. Ich beklage die Toten, rufe die Lebenden und breche die Blitze.“
Zwei weitere bronzene Glocken (von 1699 u. 1799) fielen dem 1. Weltkrieg zum Opfer. 1923 wurden dafür zwei Gussstahlglocken von der Gusseisenfabrik Bochum geliefert:
Glocke Martha (Aufschrift: „Eins ist not“)
und Monica (Aufschrift: „Haltet an am Gebet“) .
Das Epitaph (Gedächtnismal)Renaissance-Epitaph von 1625 im Turminnenraum zum Andenken an die zur Zeit der Reformation hier wohnende Familie von Büren. Inschrift linke Seite: IN TE DOMINE SPERAVI NON CONFUNDA IN AETERNUM PS 30
(„Herr, auf dich traue ich, lass mich nicht zuschanden werden.)
A.D. 1624, DEN 25. SEPTEMB IST IN GOT ENTSCHLAFFEN DER WOLEDLER UND GESTRENGER MATHIAS VON BUEREN GERICHTSHERR ZU MENGEDE.
Inschrift rechte Seite: CREDO QUOD REDEMPTOR MEUS VIVIT ET IN NOVISSIMO DIE DE TERRA SURRECTURA SUM
(Hiob 19,25 „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“.)
A.D. 1625 DEN 20. NOVEMB IST IN GOT ENTSCHLAFFEN DIE WOLEDLE VIEL EHR UND TUGENDREICHE MARGARETA VON BUEREN GEBOHRNE VON GALEN GERICHTSFRAW ZU MENGEDE. Der Gedenkstein ist mit Wappen reich verziert.
Der Altar
Hochaltar, flämischer Charakter, Barockstil, wurde um 1690 nach dem 30-jährigen Krieg beschafft. Zwischen zwei von Weinlaub umrankten Säulen das Bild vom Verlorenen Sohn. Darüber das Auge Gottes. Unter dem Altarbild die Worte: „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen „ (Lukas 15, Vers 18). Hauptaltaraufsatz 2. Hälfte 17. Jh., Predella, Standflügel und Lünette waren damals weiß gestrichen, auf der Lünette Sterne. Als Abendmahlswangen Gitter mit gedrechselten Balustern. Das heutige Altarbild wurde 1902 von dem Pfarrer Friedrich Hausemann gestiftet.
Die Kanzel von 1840. Ein Werk des Mengeder Kanzelbaumeisters Schemann.
Das Gestühl
Möblierung aus der Zeit des späten, romanisierenden Jugendstils. Chor- und Langhausbänke (in den Seitenschifffen) quergestellt. Das Taufbecken Mächtiger Taufstein in reinstem Jugendstil aus fränkischem Sandstein nach Plänen des Regierungsbaumeisters Becker, 1915 im Chorraum links aufgestellt. Das Taufbecken, von vier Engeln getragen, die auf einem großen Quaderstein stehen, hat die Form einer Halbkugel. Auf dem Taufbecken eine Haube, ein prachtvoller, ajourgearbeiteter Metallaufsatz, gekrönt von einer tempelähnlichen Kuppel.
Das Taufbecken
Mächtiger Taufstein in reinstem Jugendstil aus fränkischem Sandstein nach Plänen des Regierungsbaumeisters Becker, 1915 im Chorraum links aufgestellt. Das Taufbecken, von vier Engeln getragen, die auf einem großen Quaderstein stehen, hat die Form einer Halbkugel. Auf dem Taufbecken eine Haube, ein prachtvoller, ajourgearbeiteter Metallaufsatz, gekrönt von einer tempelähnlichen Kuppel.
Die Orgel
Nach dem 30-jähr. Krieg setzte man eine Orgel von Alberti, Dortmund, an die Turmseite.
Die Orgel ist so eingebaut, dass die Orgelpfeifen in den Turm versetzt waren. 1840 wurde die Orgel mit 18 Registern von Orgelbauer Kersting aus Münster gefertigt. 1915 wurde die Orgel romatischer Art mit 24 Registern von Faust in Barmen beschafft, später 2 Register entfernt. Alle Glocken wie auch die Orgel haben elektrischen Antrieb.
Die Leuchter Jugenstil-Beleuchtungskörper, eine große Metallkrone in der Vierung und angeglichene korbförmige Kronen unmittelbar unter den Schlusssteinen der Gewölbe.
Die Fenster Die wertvollen Buntglasfenster wurden im 2. Weltkrieg zerstört. 1975 wurden sie vom Kunstmaler Walter Putfarken aus Düsseldorf ersetzt. An der Nordseite findet sich die Darstellung des Schutzpatrons St. Remigius. Darunter die Taufszene: Remigius, Bischof von Reims, tauft den Frankenkönig Chlodwig.
Der Förderverein
Ein Angebot für Sie: Der Förderverein bietet nach Absprache Kirchenführungen an und plant Konzertveranstaltungen zu Gunsten der Kirche.
Eine Bitte an Sie : Die Ev. St. Remigiuskirche muss dringend renoviert werden (drei Außenwände). Wenn Sie uns helfen möchten, geben Sie Ihre Spende in den Opferstock oder auf eines der Konten des Fördervereins.
Ihre Spenden sind steuerlich absetzbar.
Sparkasse Dortmund
IBAN: DE 45 4405 0199 0071 052010 BIC: DORTDE33XXX
Volksbank Dortmund-Nordwest eG
IBAN: DE49 4406 0122 4110 978200 BIC: GENODEM1DNW
Vermerk: Renovierung Ev. St. Remigiuskirche. (Spendenquittung wird zugesandt)
Kontakt:
Förderverein Ev. St. Remigiuskirche e.V.
Brunhilde Usbek,
Tel. 0231/94151177
Mobil: 01754501450
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Fotos: Günther Wertz, Fotografenmeister