Bomben zerstörten Westerfilder Denkmal
Bei der Einweihung im Jahr 1927 flossen auch Tränen /
Geld für Wiederaufbau fehlte
Auch in Westerfilde stand früher ein Ehrenmal. Wie in Bodelschwingh kam die Initiative dazu auch vom dortigen Krieger- und Landwehrverein. Allerdings erst 15 Jahre später. Problem war natürlich wieder die Finanzierung. Der Bodelschwingher „Mutterverein“ stiftete bei der Einweihung einen „Baustein“ in Höhe von 100 Mark. Für Geld in der Denkmalkasse sorgten auch die heimischen Fußballer. Am 21. April 1929 trug eine Kombination aus TuBV (heute „Mengede 08/20“ und Germania Westerfilde) ein Benefizspiel gegen Germania Dortmund aus.
In der Ankündigung für das Spiel hieß es im „Dortmund- Mengeder Lokalanzeiger“ u. a. „Der Reinertrag ist für das Kriegerdenkmal in Westerfilde bestimmt.“ Alle Zuschauer, auch die Vereinsmitglieder, haben eine Eintrittskarte zu 59 Pfennig zu zahlen.
Eingeweiht wurde das Denkmal am Sonntag, dem 2. Juni 1929, als der Krieger- und Landwehrverein vom 1. bis 3. Juni sein 25-jähriges Bestehen feierte. Im Bericht des Lokalanzeigers von damals hieß es über die Denkmalenthüllung: „Schon um 5 Uhr durchzog das gut geschulte Trommlerkorps von Westerfilde die Ortschaft. In den frühen Morgenstunden kamen die Nachbarvereine angezogen; überall sang und klang es von Musikkapellen, die die Vereine heranführten. Um 3 Uhr (Anmerkung: gemeint ist 15 Uhr) setzte sich der lange Festzug in Bewegung, man marschierte zum Denkmal. Der große Platz fasste kaum die Menge.“ Die Enthüllung nahm „mit kernigen Worten“ ein Major Walter vor. Ehe dann Pfarrer Schwarze „die eigentliche, tief zu Herzen gehende“ Einweihung vornahm „krachten drei Salven“. Umrahmt wurde „die würdige, vornehme Feier“ durch Gesangvorträge der vereinigten Gesangvereine „Sangeslust“ und „Hoffnung“.
Nach dem von einer Kapelle intonierten „Lied vom guten Kameraden“ senkten sich die Fahnen. „Mit entblößten Häuptern umstanden die Kameraden das Denkmal. Da sah man manche Tränen schimmern und schwerer Ernst lag über der Versammlung.“ Zum Abschluss der Feier versprach Vorsitzender Strunk im Namen des Westerfilder Vereins, dass man das Denkmal, „hegen und pflegen“ wolle.
Damit war es spätestens am 7. März 1945 – kurz vor Kriegsende – vorbei, nachdem Bomben das Denkmal, das auf der Grünanlage in Höhe des Hauses Westerfilder Straße 57 auf einem Grundstück stand, das die damaligen Vereinigten Stahlwerke AG zur Verfügung gestellt hatte, so schwer beschädigten, dass an einen Wiederaufbau (zudem hatte man damals andere Probleme) nicht zu denken war.
Inzwischen erinnert nichts mehr an das frühere „Kriegerehrenmal“.