Pech für den Heimatverein: Aus dem Geschenk, das er sich zu Weihnachten machen wollte, wird nichts. Die neue Heimatstube in der früheren (ältesten) Mengeder Gaststätte Ellinghaus, die er eigentlich zusammen mit dem Nikolaus-Markt in Betrieb wollte, wird nichts.
Was Vorsitzender Paul Gausepohl bedauert: „Aber vor Februar oder März wird es leider nichts mit dem Umzug.“ So lange wird der Heimatverein in seinem bisherigen Souterrain-Domizil im Gebäude der ehemaligen Gaststätte „Deutsches Haus“ (neben der Sparkasse) „Am Amtshaus“ bleiben.
Grund für die nicht eingeplante Verzögerung ist die erst bei der Renovierung entdeckte schlechte Bausubstanz des Hauses, das zum Fachwerk-Ensemble im alten Mengeder Kirchenviertel gehört. Das Gebäude aus dem Jahr 1830 stellte sich unerwartet desolat da.
Gausepohl: „Nachdem wir 13 Schichten alter Tapeten abgerissen hatten, mussten wir feststellen, dass der dahinter „versteckte“ Mörtel der Außenwände total feucht war, wie ein Schwamm, und dass er bei der Berührung wie Sand zerfiel.“
Die Ursache für die Nässe: Die als vierte geklebte Tapete bestand aus Stanniol, so dass sich dahinter die Nässe stauen konnte. Jetzt wacht die Denkmalbehörde darüber, dass bei der Reparatur der richtige Mörtel verwendet wird, und dass diesmal eine Wasser durchlässige Tapete geklebt wird.
Doch das lädierte Mauerwerk ist nicht das einzige Manko, das dem Heimatverein zu schaffen macht. Gausepohl: „Jetzt muss auch noch eine – vom Zahn der Zeit angenagte – tragende Säule ersetzt werden.“ Und auch da wacht wieder der Denkmalpfleger. Der Balken muss trocken und aus abgestandenem Holz sein.
Auch sämtliche elektrischen Leitungen müssen ersetzt, und auch die Wasserleitungen müssen erneuert werden. Auf dem Renovierungsplan stehen außerdem auch noch eine neue Innentreppe sowie die Küche, die nach heutigem Bedarf modernisiert werden muss.
Auch ein neuer Tresen (der ursprüngliche steht heute unwiederbringlich in einer Mengeder Kellerbar) her, denn obwohl aus dem einst beliebten gutbürgerlichen Lokal keine neue Gastwirtschaft wird – sie wird nur für die Zwecke des Heimatvereins genutzt -, soll das Interieur weitgehend dem ursprünglich Aussehen angepasst werden.
Immerhin gibt es bereits einen ersten Lichtblick. Gausepohl: „Ein Raum ist so gut wie fertig.“