Wanderung des Heimatvereins Mengede im Naturpark Hohe Mark.

Aus organisatorischen Gründen musste die Juli-Wanderung um eine Woche vorverlegt werden und fand schon in der letzten Juni-Woche am 29.6. statt. Wie bereits zur letzten Wanderung fuhr die Gruppe mit dem Zug nach Haltern und begann ihre Wanderung am Bahnhof. Erster Wegepunkt war die Trasse der ehemaligen Hamburg-Venloer-Bahn, die heute zu einem Radweg ausgebaut ist, auf der aber noch bis 1913 regelmäßig Züge von Vlissingen an der Kanalküste bis nach St. Petersburg fuhren. Wer hier wandert, geht durch einen grünen Tunnel, gebildet aus altem Baumbestand und jüngerem Strauchwerk. Doch wer wollte, konnte sich vorstellen, in einem luxuriösen Speisewagen zu sitzen und dabei einem fernen Ziel zuzufahren. Leider war diese Etappe des Weges schon nach wenigen Kilometern zu Ende und die Gruppe bog nordwärts ab in die Hohe Mark.

Die Wege wurden jetzt schmaler, der Untergrund sandiger und der eine oder andere Baum, vom
letzten Sturm umgeworfen, versperrte den Weg. Obwohl der Pfad nur leicht anstieg und die Bäume
wohltuenden Schatten boten, bedauerte der eine oder andere seine zu warme Kleidung und fragte
nach der Entfernung zur nächsten Bank. Die nächsten Bänke wurden dann in der Holtwicker-Wacholderheide erreicht, doch die erste bot nicht genügend Platz, die zweite war belegt und erst die dritte bot allen Teilnehmern eine Sitzgelegenheit, sofern keiner länger als 5 Minuten sitzen blieb und dann dem nächsten seinen Platz anbot. Woanders nennt man das ein rollierendes System. Nach dieser Pause begann dann der steile Anstieg zum Funkturm auf dem Waldbeerenberg, der aber für die Öffentlichkeit verschlossen ist. Da an dieser Stelle zugleich die erste Hälfte der Wanderung beendet war, hätte sich eigentlich eine längere Pause angeboten, doch mangels Sitzplätze musste die Mittagspause noch bis zum nächsten Holzstapel verschoben werden, wo dann alle einen Platz zum Ausruhen fanden. 

Die zweite Hälfte der Strecke fiel der Gruppe geradezu leicht, ging es doch jetzt mit leichtem
Gefälle ständig bergab bis Lünzum, einer Ansiedlung weniger Bauernhöfe am Rande der Hohen
Mark. Ein paar aus der Gruppe verwechselten auf dieser Etappe das Wandern mit Laufen und
mussten mehrmals zurückgerufen werden, kannten sie doch die Wanderstrecke nicht, die jetzt nicht
nur über breite Fahrwege im Wald führte, sondern auch über malerische Fußwege in idyllischen
Tälern, die man in dem sonst weitläufigen Münsterland nicht erwartet. Irgendwann hörte man wieder den Lärm der Autobahn, eine letzte Pause wurde eingelegt, bevor es schnellen Schrittes weiter zum Zentrum nach Haltern ging. Der schnelle Schritt ergab sich, weil die Verlockungen eines kühlen Bieres oder eines noch kühleren Eisbechers auch die letzten Kraftreserven mobilisierten. In Haltern angekommen teilte sich die Gruppe auf, die einen gingen in eine Eisdiele,  die anderen zu einer Gaststätte mit kühlen Getränken.
Während der Rückfahrt war man sich einig, gemeinsam einen schönen Tag auf schattigen Waldwegen in einer abwechslungsreichen Landschaft erlebt zu haben.

Lothar Splisteser