Metallsondenfunde im Stadtbezirk Mengede – Ausstellung interessanter archäologischer „Schätze“
Bei den ausgestellten Fundstücken handelt es sich Gegenstände, die auf den Ackerflächen im Bezirk Mengede mit Hilfe von Metallsonden / -detektoren gefunden wurden. Diese Art der „Schatzsuche“ erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Nach der Begrüßung der Anwesenden durch den Vorsitzenden des Heimatvereins Hans Ulrich Peuser gab dieser das Mikrofon und das Wort an Frau Dr. Henriette Brink- Kloke. Als Chef- Archäologin der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Dortmund begrüßte sie die beiden Schatzsucher Norbert Jakmann und Peter Huth aus Nette, die beide als Hobbyarchäologen diese Tätigkeit seit 4 Jahren ehrenamtlich ausüben.
Auch die fachlichen Hintergrund und die rechtliche Grundlage dieser Art des Schatzsuchens wurden von ihr erläutert.
Zu beachten ist, dass zwei Genehmigungen erforderlich sind. So müssen die Obere Denkmalbehörde in Arnsberg und der jeweilige Landwirt ihr „O.K.“ erteilen. Dabei darf nur auf Ackerflächen gesucht werden. Für Wiesen- und Waldflächen besteht ein Verbot, damit gewachsene Strukturen nicht zerstört werden.
Die Basis bildet dabei das Denkmalschutzgesetz, das auch die Eigentumsverhältnisse regelt. Ein gefundener, „herrenloser“ Schatz, der keinem Eigentümer zugeordnet werden kann ist ein Bodendenkmal. Er gehört jeweils hälftig dem Finder und dem Grundstückeigentümer. Bei besonderer wissenschaftlicher Bedeutung geht er in das Eigentum des Bundeslandes über, das eine „angemessene“ Entscheidung zahlt.
Bei den vielen Kontakten mit dem Heimatverein Mengede (bedingt durch das Bodendenkmal „Haus Mengede“) entstand dann die Idee einer Ausstellung, die in dieser Form erstmals zusammen gestellt wurde. Ein Auslöser war auch der Fund eines ca. 4.000 Jahre alten Steinbeils auf den Äckern des Landwirts Hans- Wilhelm Baukloh in Holthausen, der bei der Ausstellungseröffnung ebenfalls anwesend war. Aber es wurden auch viele andere Dinge gefunden, die im Heimathaus zu sehen sind.
Hier leitete Frau Dr. Brink- Kloke auf die beiden Schatzsucher Norbert Jakmann und Peter Huth über, die über die Fundstücke und ihre reichhaltigen Erfahrungen erzählten.
Jeder Fund wird fotografisch dokumentiert und der Denkmalbehörde mit genauer Ortsangabe und Fundtiefe gemeldet. Ein Teil der Funde ist im Heimathaus ausgestellt.
In der Vitrine sind neben dem Steinbeil viele Münzen, Knöpfe, Zinnfiguren und andere Gegenstände aus Metall ausgestellt. Auch viele Munitionsreste wie zum Beispiel Musketen Bleikugeln können besichtigt werden. Die gefundenen Plomben dienten zum Verschluss von Getreidesäcken. Aber auch Stein-, Keramik- und Tonscherben wurden gefunden. Dabei wurde festgestellt, dass diese Art des Tons aus dem Rheinland importiert wurde. Er war im Gegensatz zu der Groppenbrucher Tonart wasserundurchlässig.
Dass diese Art der Freizeitbeschäftigung nicht ungefährlich ist, beweisen die vielen Funde von Munition, rostigen Hand- / Panzergranaten und anderen Sprengkörpern aus dem 2. Weltkrieg, die jedes Mal mit viel Aufwand fachgerecht entsorgt werden müssen. Aber auch anderer Metallmüll wird gefunden, sodass durch diesen positiven Nebeneffekt eine „Müllentsorgung“ der Felder für den Landwirt gewährleistet ist.
Nach den ersten Eindrücken bedankte sich Hans Ulrich Peuser bei Frau Dr. Brink- Kloke und den Herren Jakmann und Huth, die diese Ausstellung ermöglicht haben.
Sie wird bis Mitte November während der Öffnungszeiten im Heimathaus zu besichtigen sein. Zusätzlich werden an den folgenden Daten Mitarbeiter der Denkmalbehörde anwesend sein und Fragen beantworten.
Mittwoch, den 25.10. 2017, 16 – 18 Uhr
Mittwoch, den 08.11. 2017, 17 – 19 Uhr
Mittwoch, den 15.11. 2017, 16 – 18 Uhr