Der bereits zur Tradition gewordene Schnadegang des Heimatvereins Mengede am „Tag der deutschen Einheit“ fand in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal statt. Mit dieser Wanderung pflegt der Heimatverein den alten Brauch der „nachbarschaftlichen Grenzkontrolle“.

Die ca. 70 Teilnehmer starteten um 14:00 Uhr bei herrlichem Herbstwetter am Heimathaus am Widum. An der Emscher entlang wanderten wir durch den Volksgarten zum Tennisheim. An dieser Stelle, an der früher einmal ein Schlagbaum stand, erläuterte Paul Gausepohl Hintergründe und Geschichte des Volksgartens und der „märkischen Landwehr“. Diese bildete vom Haus Altmengede entlang dem östlichen Volksgarten bis zum Groppenbach die Grenze zwischen der Grafschaft Mark (Mengede) und der Grafschaft Dortmund (Schwieringhausen / Groppenbruch). Der Weg führte uns dann am Stadion vorbei zum Herrentheyer Bach, dem wir bis zum Dortmund- Ems- Kanal folgten. Bei Waffel Schmidt, an der Königsheide, überquerten wir den Kanal und schlugen uns rechts in die Büsche. Vorbei an den riesigen Halden, die durch den Aushub des Regenrückhaltebeckens entstanden, folgten wir den alten Landwehren („vestische“ und „märkische“ Landwehr), die früher die Grenze zwischen der Grafschaft Mark und der Grafschaft Dortmund / Vest Recklinghausen bildeten.

Nach knapp 8 Kilometern erreichten wir den Hof Menken/ Meininghaus und konnten die wohlverdiente Pause angehen. Bei Kaffee, Kuchen und Schmalzstullen, aber auch kalten Erfrischungsgetränken konnte man ausruhen und neue Kräfte sammeln.

Das beliebte „Streitgespräch“ um die Zugehörigkeit von Schwieringhausen führten Paul Gausepohl und Klaus Meininghaus. Während Gausepohl meinte, dass das „Kleinod Schwieringhausen“ weiterhin bei Mengede verbleiben solle, bemängelte der Schwieringhauser Bürger Meininghaus die Verkehrsanbindung (nur stündlich, ab 20:00 Uhr Fehlanzeige) und die sehr schlechten Straßenzustände. Bei einer Sperrung der Kanalbrücke wäre der Ort ganz „abgenabelt“.  Er plädierte für ein autonomes Schwieringhausen. Als Schlichter dieses Disputes entschied Werner Locker: „ Es bleibt alles so wie es ist !!

Während einige die angebotene Rückfahrgelegenheit dankend annahmen, machte sich der Rest auf den Rückweg. Erneut durch den Volksgarten ging es über den Eckei zurück zum Heimathaus, wo bei gemeinsamen Gesprächen dieser schöne Schnadegang ausklang.

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