Entdecken Sie die wilden Heckrinder in Schwieringhausen – Naturerlebnis pur!


Seit Jahrzehnten wandern Menschen durch Feld und Flur in Schwieringhausen, einer grünen Lunge im Außenbereich unseres Stadtbezirkes, die durch vielfältige Maßnahmen in den vergangen Jahren weiter aufgewertet wurde. Dieses Gebiet ist seit Mitte Mai 2003 um eine Attraktion reicher. Zunächst wurden vier weibliche Rinder, darunter ein Kälbchen, in ihrer neuen Umgebung freigesetzt und nach wenigen Tagen bekam die kleine Herde auch ihren „Rambo“, den Bullen, der fortan die noch kleine Herde führt.
Seit 1920 strebten die Brüder Heck  in den von ihnen geleiteten Zoos in München und Berlin an, durch Rückzüchtung diverser Hausrindrassen Tiere zu erschaffen, deren Eigenschaften denen des ursprünglich hier heimischen Wildrindes in Form eines Auerochsen möglichst weitgehend entsprechen. Die heutigen, nach ihren Züchtern benannten Heckrinder sind eine robuste, pflegeleichte Rasse und besitzen eine hohe Resistenz gegen Krankheiten. Sie können ganzjährig im Freien gehalten werden und zeigen dann wildtierartiges Verhalten.
Heckrinder haben sich bei Naturschutzprojekten, u.a. in Lippeauen, im Kreis Soest und im NSG „Am Timberg“ in Hamm zur Vermeidung von Pflegemaßnahmen wie Mahd und Gehölzpflege bewährt. Durch ihr wehrhaftes, Aussehen halten sie außerdem ihr Revier frei von Störungen und schützen so auch im Winter rastende Wasservögel und andere störungsempfindliche Arten zuverlässig. Die Beweidungsdichte ist letztlich für den zukünftigen Landschaftsraum maßgeblich, und für eine natürliche Entwicklung (Mosaik aus Baum- und Strauchbewuchs mit offenen Gras- und Staudenbereichen), genügt eine Besatzdichte von einem Tier auf 4 ha. Vogelarten wie Wachtelkönig und Rohrweihe finden auf diesen Flächen geeignete Brutstätten, nicht jedoch Wiesenbrüter wie z.B. der Kiebitz.
Mit dem Besatz der Fläche durch die Tiere soll eine ökologische Grünlandpflege erreicht werden und zwar nicht nur schonender als dies der Mensch mit seinen technischen Hilfsmittel schaffen könnte sondern auch preiswerter und neben der Beweidung sollen unsere „Auerochsen“ auch eine Sicherungsfunktion  im Naturschutz übernehmen, denn wer möchte schon innerhalb der abgegrenzten neuen Heimat der Tiere seine Zelte zum wilden Biwakieren mit Lagerfeuer und sonstigem unkontrollierten Treiben aufschlagen.

Gehegt und betreut werden sollen die Rinder von einem erfahrenen ortsansässigem Landwirt, der die weiteren Grundlagen für eine gesunde Entwicklung der Herde sicherstellt.