Der Heimatverein setzt sich für eine komplette Verkehrsberuhigung in Mengede ein. Der (verwirrende) Schilderwald könnte gelichtet und der Verkehr sicherer werden.

Bereits heute liegen fast sämtliche Straßen im Zentrum Mengede in einer Zone-30. „Warum dann nicht alle?“ stellte sich der Heimatverein auf einer Arbeitskreissitzung die Frage. Völlig unverständlich gibt es im Zentrum immer noch Tempo 50-Straßen. Bestes Beispiel: ab der „alten Post“ vor dem Kreuzungsbereich Remigius-/Strünkedestraße geht es mit erlaubtem Tempo 50 bis zum Parkplatz der Sparkasse. 

Einmündung Am hohen Teich zur Dönnstraße. Eine Tempo 30-Zone erübrigt etliche Verkehrszeichen

„Der gesamte „innere Zirkel“ des Ortskerns ist flächendeckend als eine Tempo 30-Zone zu beschildern“, lautet die Forderung des Heimatvereins.

Das kann mit wenig Aufwand jeweils an den 5 Ortseinfahrten ins Zentrum umgesetzt werden.
Im Uhrzeigersinn: Strünkedestrasse/ Burgring, Siegenstraße/ Burgring, Schaphusstraße/ Mengeder Strasse (Galenstraße), Dönnstraße/ Am Hohen Teich sowie Dönnstraße/ Siegburgstraße (siehe Stadtplan unten).

Der äußere Ring bestehend aus Burgring, Waltroper Straße, Schaphusstraße sowie Dönnstraße sollte möglichst durchgehend als Tempo 50-Bereich gekennzeichnet sein, sofern der desolate Straßenbelag saniert wird.

Diesen Vorschlag will der Heimatverein bei der Stadt Dortmund und der Bezirksvertretung einreichen. ©Franz-Heinrich Veuhoff

Auf diese Weise ließen sich die vielen unterschiedlichen Beschilderungen größtenteils entfernen und für die Verkehrsteilnehmer wäre die dann installierte neue Beschilderung gut verständlich und konsequent!

Nach den Osterferien wird es einen Gesprächstermin sowie eine Ortsbegehung mit dem Abteilungsleiter Verkehrsplanung, Herrn Meißner vom Planungsamt der Stadt Dortmund dazu geben. Sollte sich die Idee aus Sicht des Verkehrsplaners realisieren lassen, wird der Heimatverein Mengede einen entsprechenden Antrag in die Bezirksvertretung (BV) einbringen.

So weit – so gut, die Sache scheint nun Fahrt aufzunehmen. Doch die Vorgeschichte gleicht einer „Never Ending Story“. Bereits 2006 ergriffen die Vertreter des Heimatvereins die Initiative. Diverse Anträge wurden von der BV Mengede nicht mit dem erforderlichen Nachdruck verfolgt oder von der Verwaltung abgelehnt. Die meisten Anregungen hätten durch einen „Federstrich“ entschieden werden können. Berechtigte Frage: Was macht eine Verwaltung eigentlich mit Anträgen aus der Bürgerschaft, die von der Bezirksvertretung an sie weitergeleitet werden? Leider erledigt sich durch langes Liegenlassen nicht alles!

„Nach Aussage der Polizei ergibt sich insbesondere auf Grundlage der Verkehrsunfallentwicklung kein Handlungsbedarf“, ließ der zuständige Dezernent wissen. Das ist hinsichtlich der Verkehrsunfallentwicklung nachvollziehbar. Hoffentlich sind Schulkinder und andere Personen auch zukünftig nicht betroffen. Wenn die Polizei zur Gesamtsituation „Schulen“ befragt worden wäre, hätte sich eine andere Stellungnahme ergeben. Informell haben leitende Polizeibeamte bestätigt, dass eine Tempo-30-Zone wegen der angrenzenden Schulen empfohlen werden müsste. Immerhin wird die Jonathanstraße kurzfristig zur Einbahnstraße.

Man darf auf die aktuelle Entwicklung gespannt sein.


Tempo 30 wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. So wird die Autolobby zu einer anderen Bewertung kommen als z.B. der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (adfc). Hier listen wir 10 Gründe für eine Temporeduzierung auf:

  1. Bei Tempo 30 ereignen sich weniger Unfälle.
  2. Bei Tempo 30 haben Unfälle weniger schwere Folgen.
  3. Bei Tempo 30 sieht man Gefahren früher.
  4. Bei Tempo 30 nehmen die Autofahrer mehr Rücksicht auf Kinder.
  5. Tempo 30 erhöht die Sicherheit von Senioren im Verkehr.
  6. Tempo 30 bringt mehr Sicherheit für alle nichtmotorisierten Verkehrsarten.
  7. Tempo 30 bringt mehr Sicherheit für den motorisierten Verkehr.
  8. Tempo 30 reduziert das motorisierte Verkehrsaufkommen.
  9. Tempo 30 führt zu menschenfreundlichen Städten und Dörfern.
  10. Tempo 30 erhöht die Fahrzeit nur unwesentlich.
    (Quelle adfc)

Text und Fotos: Peter Kaufhold