Franzosen nahmen Bismarck mit

Denkmal in Bodelschwingh erinnert auch an die Befreiungskriege gegen Napoleon

In Bodelschwingh hatte der Krieger- und Landwehrverein nach den „ruhmreichen Kriegen von 1864 und 1869“, so ein alter Zeitungsbericht, den Entschluss gefasst, zum Gedenken an die Gefallenen des Krieges von 1813/15 ein Monument zu errichten.
Weil die Bodelschwingher Veteranen wohl guten Willens, aber finanziell nicht in der Lage waren, „ein würdiges Denkmal“ zu errichten, schaltete sich 1903 die Gemeinde ein. Der ehemalige Gemeindevorsteher (damals gehörte Bodelschwingh zum damals noch selbstständigen Amt Mengede) und Betriebsführer Konrad Bredenbruch erbat sich von der Gelsenkirchener Bergwerksgesellschaft (damals Eigentümerin der früheren Zeche Westhausen) eine „Beihülfe“ und erhielt 1000 Mark.Der Denkmalausschuss entschied sich für „ein möglichst einfaches wuchtiges Denkmal ohne Standbild“, das dann 1904 auf dem kleinen Hügel an der Deininghauser Straße, auf dem es heute noch seinen Platz hat, aufgestellt werden konnte. Die Ausführung hatte die Dortmunder Firma Ochs übernommen. Ihr Modell hatte den meisten Anklang gefunden. Insgesamt hat das Denkmal 6000 Mark gekostet. 
Inzwischen stehen die Jahreszahlen von vier Kriegen auf der Stehle: 1813-1815, 1870-1871, 1914-1918, 1939-1945. Soweit bekannt ist, dürfte das Bodelschwingher Denkmal das einzige in Dortmund sein, das an die Befreiungskriege gegen Napoleon erinnert.
An der Vorderfront des Denkmals waren drei Reliefs mit den Köpfen von Kaiser Wilhelm I., Fürst Bismarck und des Grafen Moltke und auf zwei Bronzetafeln die Namen der 1870 in der Schlacht bei Mars la Tour gefallenen Bodelschwingher angebracht. Die Enthüllung und feierliche Weihe erfolgte am 14. Februar 1904 durch den Gemeindevorsteher Konrad Bredenbruch.
Während der Ruhrbesatzung (1924/25) wurde auch Bodelschwingh von den Franzosen besetzt. Während dieser Zeit verschwanden die Reliefs Bismarcks und Moltkes. Man nimmt an, dass sie von den Franzosen demontiert und mitgenommen worden sind. Das Ehrenmal musste renoviert werden. 
Die Wiedereinweihung fand am ersten Dezember-Sonntag des Jahres 1927 statt. Die Ansprache hielt diesmal der Land- und Gemeinderat Dr. Klauser. Er wandte sich laut einem damaligen Zeitungsbericht mit pathetischen Worten an „deutsche Frauen und Männer“. Weiter hieß es in dem Bericht: „Mit dem Treuegelöbnis unter den Klängen des Martin-Luther-Liedes „Ein feste Burg ist unser Gott“ fiel die Hülle und das Denkmal erstand in seiner ganzen Pracht.“ Im zweiten Weltkrieg verschwanden die Metallteile des Denkmals erneut. Sie wurden für die Waffenproduktion des Großdeutschen Reiches benötigt. Eine erneute Rekonstruktion war schon einmal angedacht. Doch bei der Idee ist es bisher geblieben.