Als Christus der Herr noch auf Erden wandelte, durchquerte er zusammen mit seinem Gefährten, dem Apostel Petrus, auf seinem Wege durch Westfalen das Emschertal. Dieses Tal, auch Emscherbruch genannt, war erschaffen mit Wiesen und Wäldern, Heiden und Wassern. Auf den bunten Wiesen blühten im grünen Gras vielerlei Blumen. Im Walde sagen muntere Vögel auf den Zweigen mächtiger Eichen und Buchen, knorriger Kiefern und schlanker Tannen. Im dichten Waldmoos tummelten sich bunt blitzende Käferlein und auf dem rot gefärbten Heidekraut summten fleißige Bienen und Hummeln. Ameisen liefen geschäftig über den Sandboden und trugen dürre Kiefern und Tannennadeln, wie Zimmerleute ihre Balken, zum gemeinsamen Bau aufeinander. Im klaren Emscherfluss vergnügten sich rot betupfte Forellen, schwere Hechte und muntere Karpfen sowie vielerlei sonstige Fischlein und panzerbewehrte Krebse lagen an den Ufern. Im Herbst und im Frühjahr trat die sonst in ruhigen Wassern mäandrierende Emscher über ihre niedrigen Ufer, und das Wasser blieb auf den Wiesen und Weiden stehen. So bildete sich allmählich ein sumpfiges, dennoch fruchtbares Land zu beiden Seiten des Flusses, in dem Hochwald und Gestrüpp, Wiesengrund und Weiden, Sümpfe und Kehlen miteinander abwechselten.
Als Christus der Herr und Petrus diese fast wüste, dennoch in vielfältiger Weise anmutige und schöne Gegend des Emscherbruchs durchwanderten, kam Petrus der Gedanke, dass ein Mensch das vorhandene Chaos lichten und die Reize der Landschaft entfalten müsste. Das Land würde zudem den Menschen ausreichend Raum für eine geordnete Ansiedlung und ausreichend Nahrung aufgrund seiner Artenvielfalt bei Tieren und Früchten bieten.
Petrus bat daher den Herrn, das Emschertal mit Menschen zu bevölkern. Christus war nicht gleich geneigt, dem Wunsche des Apostels zu entsprechen. Er bemerkte, dass die Menschen dieses Landstrichs ebenso wüst und derb sein würden wie das Land das die Menschen nähren müsste. Als aber der Apostel Petrus nicht nachließ mit Bitten, erwiderte der Herr: „Nun, ich will Deinem Wunsche gewähren, aber Du wirst sehen!“ Dieses gesagt trat der Herr mit seinem Fuß an einen vor ihm liegenden Erdklumpen und sprach: „Werde Mensch!“ das begann der Klumpen sich zu regen und belebte sich plötzlich zu einer Menschengestalt. Und vor ihnen stand ein großer, starker Mensch, ein Hüne von Gestalt mit breiten Schultern und hoher Stirn, der den Herrn trotzig in seiner Mundart mit den Worten anfuhr: „Wat stött he mi!“ oder: „Was stößt Du mich!“
Petrus sah nun wohl, dass der Herr auch dieses Mal Recht gehabt hatte. Und es dauerte noch viele Jahrhunderte, ehe die Nachkommen jenes ersten Emsschermannes sich zur christlichen Lehre ihres Schöpfers bekehren ließen. Dennoch tragen noch heute viele Menschen im Emscherraum in Erinnerung an den ersten Emschermenschen den Namen „Emschermann“, so auch in Mengede und Umgebung.
Dazu hatte die Zechenleitung die heimischen Kriegervereine und natürlich die Funktionäre der örtlichen NSDAP eingeladen. Den Text der Ansprache, die der damalige Bergwerksdirektor Olfe hielt, kann man sich ersparen. Es war eine einzige gläubige Eloge auf Heldentum, Soldatentod sowie das „Dritte Reich“ und seinen Führer.
An dem Denkmal fanden bis Kriegsende nur noch weitere zwei Feiern statt: an den „Heldengedenktagen“ 1942 und 1943. Wegen einer sonntäglichen Pflichtschicht konnten an der letzten Feier nur eine Fahnenabordnung, die Werksfeuerwehr, die Bergkapelle und die Dienst tuenden Bergbeamten teilnehmen.

Quellen:
Mündliche Überlieferung StudDir. i. R. Dr. Heinrich Drees (+)
Uhlmann-Bixterheide, Wilhelm, Westfälisches Sagenbuch, 4. Auflage 1922, Dortmund
Rölleke, Heinz, Westfälische Sagen, 1981, München
Kurowski, Hubert, Die Emscher, Essen 1993
Kollmann, Adelheid, Sagen aus dem alten Vest, Recklinghausen 1994
Sondermann, Dirk, Emschersagen, Bottrop, 2006