Nach der 3 monatigen Sommerpause hatten unsere Lokalpolitiker eine mächtige Tagesordnung abzuarbeiten. Dieser Bericht gibt den Sitzungsverlauf auszugsweise wieder.

Gleich zu Beginn musste der Punkt Bauleitplanung „Westlich Erlenkamp“ vorgezogen werden. Der Grund: Bei der Beratung des gleichzeitig tagenden Ratsausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Stadtgestaltung und Wohnen sollte auch die Empfehlung der Bezirksvertretung Mengede berücksichtigt werden.



Westlich der Straße Erlenkamp soll eine Neubebauung mit insgesamt 23 Doppel- und Einzelhäusern geschaffen werden. Die Verwaltungsvorlage umfasst 32 Seiten nebst einer 61 Seiten umfassenden Anlage. Eine echte Herausforderung für die Bezirksvertreter*innen. Inhaltlich waren sie sich nicht einig. Auch die Beteiligung der Öffentlichkeit brachte kritische Positionen hervor. So legte die Bewohnergemeinschaft Vogelsiedlung wegen Verfahrensfehlern und Mängeln in den fachlichen Prüfungen offiziell Widerspruch gegen das Bebauungsplanverfahren ein. Zum Schluss der Debatte stimmten die Politiker wie folgt ab: 10 Ja-, 5 Neinstimmen, 1 Enthaltung. Somit wurde die Empfehlung mehrheitlich im Sinne der Verwaltungsvorlage an den Ratsausschuss weitergeleitet.

rechts: die Vogelsiedlung, unten: Emsinghofstraße (Plan: Stadt Do)

Das Kulturzentrum Mengede e.V. wird finanziell unterstützt

Seit 2018 fanden im Saalbau Mengede diverse Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten, die öffentlich gefördert wurden, statt (zur Erinnerung: die Bühne musste komplett erneuert werden). Im Laufe der Zeit ergab sich weiterer Finanzierungsbedarf, z.B. durch die Fertigung und Montage der Türen an der Verkleidung der Bühne.

Ein Vorschlag in der Diskussion bezog sich auf die Ausweitung der Öffnungszeiten für Veranstaltungen im Bereich Kinder- und Jugendarbeit. Dabei blieb jedoch unberücksichtigt, dass die ehrenamtlichen „Saalbauer“ diesen Service ohne hauptamtliche Unterstützung kaum leisten können. Zum Schluss stellten die Politiker die Finanzierung der nachträglich entstandenen Aufwendungen einstimmig sicher.

Immer Präsent: „Im Dicken Dören“

Ein „Dauerbrenner“ ist die Absicht der Stadt Waltrop, gegen den Widerstand der Groppenbrucher Bürger, den Freiraum- und Agrarbereich mit regionalem Grünzug im Bereich „Im Dicken Dören“ als Gewerbegebiet u.a. für die Firma Langendorf zu erschließen. Die Mengeder Politiker hatten sich im Schulterschluss mit der Stadtspitze ebenfalls dagegen ausgesprochen. Mit Genugtuung nahmen sie die Haltung der Stadt Dortmund zur Kenntnis. Die Stadt hat erhebliche Bedenken. Als Nachbargemeinde verweigert sie die Zustimmung zu dem Vorhaben.

Eine Schnellbuslinie soll beschleunigt, eine errichtet werden

Die SB24 (Recklinghausen Hbf – Mengede Bf) soll durch Streckenoptimierung und Wegfall von Haltestellen zukünftig 16 Minuten (26%) Zeit einsparen. Die Verwaltung ist jedoch gegen die Aufhebung der Mengeder Haltestelle „Am Schlagbaum“, was von den Bezirksvertretern zustimmend zur Kenntnis genommen wurde.

SB24 In Planung: Neue (grün) und alte Linienführung (rot) in Mengede (Karte Vestische, Montage: Peter Kaufhold)

Von Datteln über Waltrop, Mengede, Huckarde, Dorstfeld, Technische Universität zum Technologiezentrum, soll im Jahr 2022 eine neue Schnellbuslinie entstehen. In unserem Stadtbezirk sollen die Haltestellen Amtshaus, Bahnhof, Mengeder Markt, Im Apen und Brinkmannstraße berücksichtigt werden. Die Empfehlung mit Vorschlägen für alternative Haltestellen wurde einstimmig verabschiedet.

Der Mengeder Schandfleck: Petersbau

Seit gefühlt 20 Jahren sticht vielen anfangs der Siegburgstraße ein Schandfleck ins Auge. Die Schrottimmobilie „Petersbau“. Im Dezember kommt das Objekt „unter den Hammer“. Ein Antrag der Grünen, die Stadt Dortmund solle in Wege der Zwangsversteigerung die Immobilie erwerben, könnte das Problem lösen. Private Investoren hätten möglicherweise wirtschaftliche Interessen, die nicht zwingend vom Gemeinwohl bestimmt sind. Dem Antrag wurde mit einer Enthaltung zugestimmt.

Peter Kaufhold